Montag, 31. März 2014

Märzliteratur

  Die Bahn ist morgens mein Lesesessel. So lese ich mich auf den Weg zur Arbeit und auch zurück. Darum am Ende des Monats nun (wenn ich es schaffe) eine kurze bibliothekarische Rückschau auf die Bücher in meinen Händen, vor meiner Nase, durch meine Augen, in meinen Kopf.
 Im März habe ich irgendwie gar nicht soviel gelesen. Es waren ja Ferien und da habe ich meistens was anderes zu tun, als irgendwo rumzuliegen oder zu -sitzen und Bücher zu lesen. Vermutlich wäre es anders, wenn ich nicht eh schon in der Bahn immer so viel lesen würde. So blieb es diesen Monat bei einem Buch.


 Aber es hat sich gelohnt. Das Buch hat mir mein Vater ausgeliehen. Zwischendurch ist es etwas nerdy, weil viel Physik und so, doch die Story drumherum ist spannend, interessant, sreckenweise verstörend und trotz Übersetzung sprachlich genau mein Fall gewesen. Ein gutes Buch. Ich denke diesen Autor nehme ich mir jetzt mal komplett vor.

 Was habt ihr denn so gelesen in letzter Zeit?

Sonntag, 30. März 2014

7 Sachen # 13. 14

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.


1. Gesteckt: Altpapier in den Container. Mit Altglas wollte ich meine Mitmenschen am Sonntag nicht quälen.


2. Getrödelt: In der Sonne, recht früh, war trotzdem ziemlich voll.


3. Gewundert: Was es nicht alles bei mir um die Ecke gibt. Aber wirklich, ich glaube in Hamburg sind alle Sexshops in St. Pauli, da muss man sich in anderen Vierteln eben anders helfen...


4. Gehäuft: Erde und Wurzeln und Blätter. Einige Zimmerpflanzen haben heute ein Makeover bekommen. Ich habe den Garten und vor allem den Kompost vermisst...


5. Gestiegen: Auf einen Stuhl. Nicht nur um die Uhren zu drehen.


6. Gehämmert: Den Trödelmarktfund von gestern aufgehängt. Das ist kein Druck, sondern handgemalt und -geschrieben. 120 muss ich nicht werden, Zufriedenheit reicht mir vollkommen.


7. Geschnitten: Freestyle Schnittanpassung direkt auf dem Stoff.

 Habt eine sonnige Woche!
 Meh 7 Sachen sammelt Anita auch heute wieder.

Samstag, 29. März 2014

Samstagskaffee on top

 Irgendwie fällt es mir heute schwer, einen Titel für diesen Post zu finden, weil ich das in meinem Kopf nicht richtig zusammengefasst bekomme.


 Diese Woche hatte (zu neudeutsch) flow. Es war eine gute Woche, trotz Erkältung. Die Arbeit war wunderbar, es blieb genug Zeit für andere Dinge. Sehr ausgeglichen. Was mich fasziniert hat, war die ehrliche Direktheit, die diese Woche im Raum hing. An einigen Stellen nicht im positiven Sinne, aber es gibt oft Dinge, die gesagt werden müssen, sonst bekommt man ein Magengeschwür.
 Auf der anderen Seite gab es auch eine Menge guter Sachen, die gesagt wurden, die mal wieder gesagt werden mussten, um das manchmal auch knirschende Miteinander zu ölen. Vor allem in der Schule.


 Alles heute on top. Darum gibt es heute den Turm zu sehen. Den habe ich schon ziemlich lange. Es war ein Geschenk vom Holzwurm und stelle eigentlich den Turm von einem Schachspiel dar. Zu sehen hier


 Dieser Turm steht immer irgendwo in meiner Wohnung rum. Ich mag das dunkle Holz, die klare Form und man kann so wunderbar viel hineininterpretieren, wenn man ihn nicht nur als verlorene Spielfigur betrachtet. Heute darf ich die Aussicht genießen, vielleicht ist er bald wieder der Verteidigungsturm.... Und nun werde ich mal weiter geschmeidig durchs Wochenende flowen, denn weil es so geflowt hat, habe ich mich für ein korrekturfreies Wochenende entschieden und die Arbeit auf der Arbeit gelassen.

 Habt ein charmantes Wochenende.
 Mehr Samstagskaffee, sammelt auch heute wieder Ninja.

Freitag, 28. März 2014

Gestrickt für Bein und Raum

 Ich habe es geschafft! Das Nadelspiel habe ich bezwungen! Jubeltrubelheiterkeit!


 Ich habe allerdings auch mehrere Anläufe gebraucht. Der erste Versuch ging voll daneben. Doch dann war ich die Queen mit den klappernden Nadeln. Und es ging ganz schön fix. Zack, fertig.


 Neue Stulpen fürs Bein- fein.


 Sogar mit Bündchen. Ich will mich ja nicht selber loben, aber ich finde es ziemlich gut, so für alleine und ohne Anleitung und so.


 Und getragen wurden sie auch schon. Wunderbar warm, tolles Rot. Ich bin total begeistert. Keine echte Wolle natürlich, trotzdem schön kuschelig und fühlt sich gar nicht nach Plastik an.
 Und was wurde aus dem missglückten ersten Versuch? Das hier:


 Ein bisschen Guerilla Knitting. Eher eintönig weil einfarbig. Ziert jedenfalls jetzt diesen Poller mitten auf der Einkaufsstraße. Aufribbeln war leider nicht, weil die "Wolle" so kuschelig und fusselig ist, dass sie sofort feinstens verknötchend.
 In Hamburg fühlt es sich übrigens derzeit so an, als ob ich mit diesen feinen Stulpen im frischen Frühling noch ein bisschen Freude haben würde. Doch als nächstes müssen ein paar Sommersachen in den Schrank. 
 Ist bei euch der Sommer schon in den Kleiderschrank eingezogen?

Donnerstag, 27. März 2014

Musikdonnerstag: TOMTE- "Hinter All Diesen Fenstern"


 Immer (oder meistens) Donnerstags stelle ich ein Album vor, welches in meinem Leben eine prägende Rolle meiner musikalischen Sozialisation gespielt hat. Wer mitmachen mag, ist natürlich herzlich eingeladen und darf einen Kommentar hinerlassen, weil ich so furchtbar neugierig bin, was andere so hören. In den folgenden Wochen soll es um diese Alben gehen:

Meine Top 20 Alben aller Zeiten
The Beatles- A Hard Days Night (1964)
Cat Stevens- Mona Bone Jakon (1970)
Die Ärzte- Die Ärzte Früher! Der Ausverkauf Geht Weiter (1989)
Red Hot Chili Peppers- Blood Sugar Sex Magic (1991)
System Of A Down- Toxicity (2001)
Sick Of It All- Scratch The Surface (1994)
Jimmy Eat World- Clarity (1999)
The Juliana Theory- Emotion Is Dead (2000)
Pale- How To Survive Chance (2002)
Boysetsfire- After The Eulogy (2000)
Kristofer Åström- Northern Blues (2001)
The Appleseed Cast- Lost Songs (2002)
Kettcar- Du und Wieviel Von Deinen Freunden (2002)
Tomte- Hinter All Diesen Fenstern (2003)
Dredg- Catch Without Arms (2005)
Deftones- White Pony (2000)
Thrice- The Artist In The Ambulance (2003)
Friska Viljor- Bravo (2006)
Captain Planet- Wasser kommt Wasser Geht (2007)
Casper- XOXO (2011)

 Tomte- Hinter All Diesen Fenstern (2003)
 


 Trost. TOMTE sind Trost. Allem voran dieses wunderbare Album „Hinter all diesen Fenstern“. Das beginnt hier direkt mit dem ersten Song: „Es könnte Trost geben, den gilt zu sehen, zu erkennen, zu buchstabieren“. Und genau das war auch das erste Album von TOMTE, welches es bei mir in die Rotation schaffte. Erschreckenderweise schaffte es Astrid Lindgrens Tomte Tummetott das erst sehr viel später. DIE eine Geschichte gibt es zu TOMTE wohl auch gar nicht. Vielleicht der Abend in der Cobra Bar zum Abschluss der Tour mit PALE, als Thees, Reimer (der von Kettcar) und ich uns Schnäpse teilten und ich leider feststellen musste, dass ich viel zu jung für diesen ganzen Quatsch bin. Erschreckend, dass die Musik auf der anderen Seite bei mir nur offene Türen einrannte. So ist das mit vorne und hinten vielleicht einfach. Mit Wunschbildern, die dann ganz anders aussehen. Ja, genau so.
  Ich schweife ab. Oder auch nicht. Denn wann braucht man Trost? Wenn Wunschbilder einbrechen und es doch nicht so ist, wie man sich das gewünscht hätte. Und genau dann kommen TOMTE hinter all den heulsusigen Singer- /Songwritern her und sorgen dafür, dass wieder Schwung auf die Hüfte kommt. Spätestens bei „Du bist den ganzen Weg gerannt“ muss man einfach wippen, nicht ganz schmerzbefreit, aber hoffnungsvoll. Licht und Schatten und so.
Irgendwo sind TOMTE ja auch ein bisschen Phänomen. Die alten Sachen sehr punkig und rotzig, dann popiger, wobei sie für den absoluten Pop immer noch zu ungehobelt klingen. Man kann aus TOMTE auch eine feine Schnur kommen sehen, die sich durch die Hamburger Musikszene zieht. Dann teilweise als HUND MARIE mit OLLI SCHULZ, dann OLLI SCHULZ alleine, dann nach Berlin zu HEIKE MAKATSCH, THEES UHLMANN alleine. Dieses famose Label Grand Hotel van Cleef hätte ich letzte Woche auch schon zu KETTCAR erwähnen können. Hier mischt Herr Uhlmann bekanntermaßen auch fleißig mit. Alles Dinge die ich mag, die irgendwie bei TOMTE anfingen und vielleicht auch irgendwann dort wieder enden werden. Wobei, wobei.... Was ich sagen will: TOMTE waren für mich ein großartiger Start in großartige Musik.
  Mit TOMTE verbinde ich übrigens gar nicht so sehr meine Liebe zu Hamburg, vielmehr is es die Liebe zum Leben, mit allem was dazu gehört. Zu TOMTE kann man weinen, sich die Tränen wegwischen und tanzen. Und dazu müssen sie noch nichtmal die Songstruktur ändern. Darum auch immer und immer und immer wieder, egal was für eine riesengroße Scheiße da auch kommt und zu überwinden ist. Immer „Die Schönheit der Chance“ im Hinterkopf haben. IMMER!!!!

Dienstag, 25. März 2014

Das Auge isst mit. Oder eben besser nicht.

 Manchmal gehen Experimente auch in die Hose. Bei mir meistens in der Küche. Vor einiger Zeit traf ich im Bioladen auf eine Packung bunte Karotten. Suppe wollte ich eh machen, also eingesteckt.


 Was allerdings passiert, wenn man alle Farben durcheinandermischt, sollte einem und vor allem mir eigentlich bewusst sein... hm... am Herd aber nicht.


 So sah das Ergebnis dann auch eher aus wie der Inhalt einer gesunden Babywindel und nicht wie Karottensuppe. Da tröstet auch der frische Koriander nicht drüber hinweg.


 Lecker war es allerdings. Nunja. 

 Was war euer letzter Küchenunfall?

Montag, 24. März 2014

Mein erstes Mal: Fimo

 Irgendwann muss man mal neue Sachen ausprobieren. So quälte ich mich kürzlich mit Fimo. Das Zeug lag schon länger hier rum und sollte eigentlich zu Türknäufen werden, die  ich in meiner alten Wohnung am Badezimmerschrank oder so anbringen wollte. Tja, also war hier Experimntiermasse. Die Ergebnisse sind so lala geworden. Die besten möchte ich aber dennoch mal kurz präsentieren. Also Trommelgewirbel.


 Einen Sternchenfimmel hatte ich schon immer. Das Tropfenfieber habe ich erst seit kurzem.


 Sternchenblau.


 Tröpfchen am Hals. Aber am Handgelenk sieht der sicherlich auch fein aus.


 Ein bisschen Übung brauche ich wohl noch. Mal sehen, was mir noch so einfällt.

Sonntag, 23. März 2014

7 Sachen # 12. 14

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Geblättert: Seiten um, Buch fertig gelesen.


2. Gedrückt: Auf den Auslöser. Da hat im Hinterhof in St. Pauli hinter Maschen- und Natodraht wirklich jemand dekoratives Geschick bewiesen. Vorne auf der Straße dann eher noch das Dekorationsgeschick nächtlicher KiezbesucherInnen. Weniger hübsch.


3. Getragen: Lecker Frühstück (Bagel und Café Latte) an die Elbe, in die Sonne, zu den Kränen. Was ein Start in den Tag!


4. Geplanscht: Da das Wetter heute so durchwachsen war, hatte ich gar kein schlechtes Gewissen mich am frühen Nachmittag in die Badewanne zu stürzen. Erkältungsbad. Nichts Schlimmes, aber meine Nase spielt gerade VW Käfer: Sie läuft und läuft und läuft. Die Quietscheente hat ein bisschen Titanic gespielt.


5. Gepuhlt: In meinem Gehirn nach meinem Schulfranzösisch.


6. Getrunken: Tee. Viel. Von Antjes feinem Unterleger, aus meiner neuen Lieblingstasse.


7. Gestrickt: Ein paar Runden im Kreis.

  Habt eine warme Woche!
 Mehr 7 Sachen wie jeden Sonntag bei Anita.

Samstag, 22. März 2014

Die Pflicht und das Vergnügen

 Samstag. Die Schule schmeckt wieder... Die erste Woche ist überstanden. In der ersten Woche nach den Ferien frage ich mich immer, wem es schwerer fällt sich wieder in den Schulalltag einzufinden, den LehrerInnen oder den SchülerInnen?


 Heute habe ich schon vor dem ersten Kaffee und dem Frühstück alle Privatpflichten erfüllt: Einkaufen, Müll rausbringen, Waschmaschine füllen und anschmeißen, duschen (!!!). Das brauchte ich heute irgendwie, da diese Woche mir einen ziemlich dicken Gedankenknoten verursacht hat, an dem ich mich dabei abarbeiten konnte. Über gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge und das Individuum. Mir juckt es ein bisschen in den Fingern, zur evtl. Lösung und Befreiung diesen Blog zu gebrauchen. Mal sehen, ob ich das Chaos in klare Worte gefasst bekomme.


 Da LehrerInnen ja von Grund auf böse Menschen sind, habe ich direkt in der Woche nach den Ferien die ersten Klassenarbeiten schreiben lassen. Ha! Nachdem die SchülerInnen gelitten haben, ist dann aber wieder die Lehrperson dran. Darum darf ich heute korrigieren. Pflicht und so. Einen Satz habe ich schon fertig, einer liegt hier vor mir und ein Kurs muss nächste Woche noch ran. Immer ein zweischneidiges Schwert. Manche SchülerInnen haben ihre mauen Noten nicht ohne Grund (irgendwo ist mein Handlungsspielraum einfach zu Ende und meiner ist groß- Sonderpädagogik und so, ich kann von Günasium bis Sondaschule. Ha!), andere hatten einen schlechten Tag, was mir dann immer leid tut und es gibt immer noch die Gruppe für die ich mir selber ein Bein ausfreue. Somit kann ich auch dem Korrigieren seine schönen Seiten abgewinnen. Vor allem, weil ich die Ergebnisse vor ihnen kenne und wenn sie mich unterwegs abfangen, vor mir stehen und fragen, kann ich immer noch sagen: "Ich hab doch nicht 90 Noten im Kopf. Warte, bis ich die Arbeiten zurückgebe." Und freue mir ins Fäustchen, wenn es eineR der guten SchülerInnen war.


 Soviel zum Einstieg ins Wochenende. Trotz Korrekturen und kühlen Temperaturen bin ich doch ganz beschwingt unterwegs. Darum darf mich heute diese famose Band beim Korrigieren anfeuern. Sollte man gehört und vor allem gesehen haben.

 Habt es fein. Mehr Samstagsgetränke gibt es bei Ninja.

Freitag, 21. März 2014

Lass Pflanzen sprechen

 Das war irgendwie gestern mein Gedanke. Tag- und Nachtgleiche, Frühlingsanfang, Tag des Glücks und die Welt zeigte sich entsprechend optimistisch. Strahlende Sonne, der Himmel so blau, wie er nur im Norden sein kann.


 Ich habe den (fast) den ganzen Tag in geschlossenen Räumen verbracht. Schande auf mein Haupt. Nach der Arbeit ging es nämlich mehr oder weniger direkt zu meiner donnerstäglichen KunstlehrerInnenfortbildung. Nicht diesen Weg entlang, aber den wäre ich auch gerne gegangen, der führt nämlich direkt ins Niendorfer Gehege.


 So richtig grün ist es ja noch nicht.


 Aber der blaue Himmel setzt schonmal die Startpistole an. Blau ist ja ein wichtiger Teil von Grün.


 Und von den Magnolien konnte ich meinen Blick nicht lassen.


 Blick.


 Blick.


 Zarte Blüten gut versteckt.


 Nur die Forsythie kann das Geprolle noch nichtmal im akurat gestutzten Zustand hinterm Jägerzaun sein lassen.


 Aber bekanntermaßen ohne Gelb kein Grün mit Blau. Bitte.


 Die Buche runzelt noch die Stirn.


 Und unter der Hochspannungsleitung, über den Schulhof der französischen Schule (was mir jedes Mal wie eine Reise nach Frankreich vorkommt) hinein zur Kunst.
 Es hätte schlimmer kommen können. Ich mag diese Fortbildung. Was ich dort so fabriziere, werde ich zeigen, wenn der letzte Pinselstrich getrocknet und die letzte Schicht Lack aufgetragen ist. Jedenfalls hatte ich ein bisschen Sonne und durfte Frühlingsluft schnuppern. Als es heute anfing zu regnen, roch es am Anfang auch noch sehr nach Frühlingsregen. Das tröstete dann sogar noch über die durchnässten Klamotten ein paar Stunden später hinweg. Blau und Gelb brauchen eben auch ein bisschen Wasser, damit es grün wird. FRÜHLING!!!!

Donnerstag, 20. März 2014

Musikdonnerstag: KETTCAR "Du Und Wieviel Von Deinen Freunden"


 Immer (oder meistens) Donnerstags stelle ich ein Album vor, welches in meinem Leben eine prägende Rolle meiner musikalischen Sozialisation gespielt hat. Wer mitmachen mag, ist natürlich herzlich eingeladen und darf einen Kommentar hinerlassen, weil ich so furchtbar neugierig bin, was andere so hören. In den folgenden Wochen soll es um diese Alben gehen:

Meine Top 20 Alben aller Zeiten
The Beatles- A Hard Days Night (1964)
Cat Stevens- Mona Bone Jakon (1970)
Die Ärzte- Die Ärzte Früher! Der Ausverkauf Geht Weiter (1989)
Red Hot Chili Peppers- Blood Sugar Sex Magic (1991)
System Of A Down- Toxicity (2001)
Sick Of It All- Scratch The Surface (1994)
Jimmy Eat World- Clarity (1999)
The Juliana Theory- Emotion Is Dead (2000)
Pale- How To Survive Chance (2002)
Boysetsfire- After The Eulogy (2000)
Kristofer Åström- Northern Blues (2001)
The Appleseed Cast- Lost Songs (2002)
Kettcar- Du und Wieviel Von Deinen Freunden (2002)
Tomte- Hinter All Diesen Fenstern (2003)
Dredg- Catch Without Arms (2005)
Deftones- White Pony (2000)
Thrice- The Artist In The Ambulance (2003)
Friska Viljor- Bravo (2006)
Captain Planet- Wasser kommt Wasser Geht (2007)
Casper- XOXO (2011)

KETTCAR- "Du Und Wieviel Von Deinen Freunden" (2002)


  Kettcar lernte ich ähnlich wie KRISTOFER ÅSTRÖM über besagte Mix- CD kennen. Darauf war „Mein Skateboard kriegt mein Zahnarzt“. Diesen Song fand ich beim ersten Hören ziemlich verwirrend. Noch nie hatte ich mich mit solchen deutschsprachigen Texte intensiver beschäftigt. Ein paar Jahre zuvor erst hatte ich die verworreneren Stücke von TOCOTRONIC auf die lange Bank geschoben. Nicht meines. Doch ich begann mich mit dem Erstarken meiner Liebe zu Hamburg auch näher mit KETTCAR zu befassen. Hamburg hatte ich kurz nach meinem 18. Geburtstag kennen- und direkt lieben gelernt. Schnell stand die Verbindung von KETTCAR zu Hamburg. So oft war ich während meines Studiums dort, ließ mein Herz jedes Mal ein Stückchen mehr zwischen Schiffen, Möwen und Hafen. Und zu jedem Abschied von dieser Stadt passten KETTCAR einfach wie Arsch auf Eimer. Jedes Mal ließ ich meine große Liebe dort. „Ausgetrunken“ ist alles, was man dazu von KETTCAR hören muss. Dieses wunderbare „Schanana“ im Hintergrundchor konnte trösten, wenn man den Kränen wieder den Rücken kehren musste. Oft hatte ich vor, während und nach dem Studium versucht einen Platz für mich hier zu finden. Es hat lange nicht geklappt, ich wurde oft enttäuscht. „Wäre Er Echt“ beschreibt so furchtbar den Trennungsschmerz und „An Den Landungsbrücken Raus“ ist wohl die beste Empfehlung mal ganz dringend eine Reise nach Hamburg zu tätigen. Muss ich dazu noch mehr sagen? KETTCAR jedenfalls untermalten jahrelang meine unerfüllte Sehnsucht nach einem dauerhaften Leben in dieser wundervollen Stadt mit seinen wundervollen Menschen und Orten. Später war es dann „48 Stunden“ auf „Von Spatzen Und Tauben, Dächern Und Händen“.
  Nach dem Refrendariat hat es aber bekanntermaßen dann doch geklappt. Damals habe ich mich mehr oder weniger heimlich hier beworben und bin zum Vorstellungsgespräch gefahren, ohne jemandem etwas davon zu sagen. Nicht noch einmal wollte ich mir eine Niederlage im Kampf um diese großartige Liebe öffentlich eingestehen müssen. Umso großartiger dann das Gefühl, als die Zusage kam. Schlimm, dass ich danach erstmal niemanden (!!!) erreichte, um meine Freude zu teilen. Ich wäre in meiner Krefelder Wohnung fast geplatzt vor Freude. Mittlerweile bin ich auch ein bisschen froh darüber, dass es erst mit dem richtigen Job geklappt hat. Denn Hamburg ist nunmal in vielen Dingen kein ganz kostengünstiges Pflaster und so bin ich nun froh, dass ich diese Stadt mit „Money Left To Burn“ genießen darf.
  Ein bisschen bin ich auch mit KETTCAR gewachsen. Es gibt diese Kritikpunkte an dieser Stadt, die auch sie auf ihren neueren Alben benennen und die grausigen Seiten des „Erwachsenwerden“ nicht aussparen. Mir graut es vor der Situation wie sie auf „Sylt“ bei „Am Tisch“ besungen wird. Aber das gehört dann wohl auch dazu. KETTCAR haben jedenfalls für jede meiner Lebenserfahrungen und -abschnitte einen passenden Song auf Lager und der ist meistens so passend, dass es mich oft gruselt. Und so lange ich mich dabei ertappe, in bestimmten Situationen einen passenden Song von KETTCAR in meinem Kopf zu hören, werden sie immer eine Top 20 Band in meinem Leben bleiben.
  Übrigens zerreißt es mir immer noch das Herz wenn der Zug stadtauswärts über die Elbbrücken fährt und ich die Kräne am Fenster vorbeiziehen sehe. Komisch oder vollkommen verständlich? KETTCAR passen in mein Leben wie Hamburg, wie Arsch auf Eimer. Heimat!

 Apropos KETTCAR: Habt ihr schon gesehen, wer dieses Jahr auf mein absolutes Lieblingsfestival kommt? Bisher noch nicht KETTCAR, aber da habe ich sie tatsächlich das erste Mal live gesehen. Achso, von welchem Festival ich rede? Na vom Immergutfestival!  Ach, wie ich mich freue!

Mittwoch, 19. März 2014

Gardinen, oder: Manchmal kommt es anders

 Vor meinen neuen Schlafzimmerfenstern hingen in den letzten Monaten eher so behelfsmäßige Gardinen. Nicht passend, nicht schön und überhaupt. Ein neues Format musste her und eigentlich sollte auch ein neues Design her. Aber meistens kommt es anders als man denkt. Es kam so.


 Eigentlich wollte ich etwas weißes, unauffälliges. Aber ich bin immer noch definitiv zu faul, um Stoff zu kaufen, zumal das gegen meinen Vorsatz für dieses Jahr spricht. Außerdem quilt mein Stoffschrank immer noch über. Also habe ich mal geschaut, was sich darin so finden ließ.


 Es fanden sich zwei meiner alten Lieblingsbettbezüge. Sie flogen aus der aktiven Bettbezugschublade, als ich mir eine Luxusbettdecke in Übergröße zulegte. Bis dahin haben diese Bezüge vieles erlebt. Immerhin sind sie schon um die 15 Jahre alt. Fast schon Vintage. Huiui. 


 Einer wäre nicht groß genug gewesen. Also musste ich zusammenbauen. Das habe ich getan.


 Bereits zum zweiten Mal bei Gardinen: Französische Nähte! Tada! Kann man hierbei ja wundervoll üben. Die gibt es vielleicht demnächst mal öfter.


 Das sind übrigens wirklich nur zwei Bettbezüge. Der mit den Punkten hatte zwei verschiedene Seiten. Im Endeffekt finde ich sie ganz gut gelungen. Passt jetzt auch und wenn ich sie über habe, kann ich ja immer noch weißen Stoff kaufen und aus diesen hier etwas anderes nähen. In diesem Sinne: Eine geruhsame Nacht!


 Dieses feine Gänslein war übrigens mal ein Stück Treibholz, welches an der dänischen Küste angeschwemmt und von einem (mir leider unbekannten) Künstler weiterverarbeitet wurde.

 Was habt ihr eigentlich so vor euren Fenstern hängen?