Freitag, 31. Januar 2014

Januarliteratur

 Ich bin eine Bücherwurmin. Ich lese sehr viel. Weniger im klassischen Sinne auf dem Sofa oder abends vorm Einschlafen im Bett. Vielmehr habe ich jeden Tag knapp 1,5 Stunden Zeit in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit und zurück und dabei haue ich wirklich immer viele Bücher vom Stapel. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass der Durschnittsdeutsche im Jahr 10 Bücher liest. Lachhaft, da bin ich drüber. In letzter Zeit ist es leider schon vorgekommen, dass ich Bücher, die ich schon gelesen hatte, nochmal gekauft habe und nochmal lesen wollte. Meist war ich bei den ersten Seiten dann ziemlich verwirrt. Spricht für meinen Geschmack und gegen mein Gedächtnis. Darum jetzt immer am Monatsende einen Rückblick auf das, was ich so in der Bahn verschlungen habe.


 Das habe ich aus irgendeiner Grabbelkiste gezogen. Großartig für Menschen, die auf Verschwörungstheorien stehen und sich fragen, wer eigentlich die Popmusik und warum erfunden hat. Es war die DDR- HA! Aber mit PHIL COLLINS haben die nichts zu tun. Wunderbar abgedreht und sehr amüsant. Ich musste des Öfteren ein öffentliches Prusten in der Bahn unterdrücken.


 Gekauft wegen des Covers. Hat aber nur bedingt etwas mit Musik zu tun. Mir irgendwie zu abgedreht. Ich stehe eher auf Reales. Dennoch eine spannende Story, ziemlich schnell geschrieben und teilweise wirklich packend.


 Zu recht mit dem Pulitzer- Preis ausgestattet. Wunderbare Beschreibungen verschiedener Personen und wie sie so werden konnten. Viel Musik, Reisen, Emotionen des Alltäglichen. Ein bisschen Comming- Of- Age. Genau mein Geschmack. Leider habe ich es nicht so mit Sci- Fi bzw. Zukunftsvisionen, von daher fand ich das Ende nur so lala. Aber alles was vorher, in der Vergangenheit und der Gegenwart passierte fand ich ganz wunderbar.


 Bücher aus dem Diogenes- Verlag muss man mir immer aufdrängen. Diesen Verlag umweht die Bildungsbeflissenheit, wie ich sie zu oft unerträglich finde. Benedict Wells allerdings ist ganz wunderbar. "Fast genial" hat mich letztes Jahr schon verzaubert und dieses hier hat mich zum Fan gemacht. Eine wunderbare Geschichte von Freundschaft, Lehrersein, Abenteuer, zwischenmenschlichen Beziehungen vielerlei Gattung. Comming- Through- Midlifecrisis meets Comming- Of- Age. Ha! Anglizismen.... Herrje. Ich habe dieses Geschichte nur so weggeatmet und mir oft gewünscht, der Weg zur Arbeit wäre länger, damit ich mehr Zeit zum Lesen habe.

 Und was habt ihr so geschmökert?

Donnerstag, 30. Januar 2014

Musikdonnerstag: JIMMY EAT WORLD- "Clarity"


 Immer (oder meistens) Donnerstags stelle ich ein Album vor, welches in meinem Leben eine prägende Rolle meiner musikalischen Sozialisation gespielt hat. Wer mitmachen mag, ist natürlich herzlich eingeladen und darf einen Kommentar hinerlassen, weil ich so furchtbar neugierig bin, was andere so hören. In den folgenden Wochen soll es um diese Alben gehen:

Meine Top 20 Alben aller Zeiten
The Beatles- A Hard Days Night (1964)
Cat Stevens- Mona Bone Jakon (1970)
Die Ärzte- Die Ärzte Früher! Der Ausverkauf Geht Weiter (1989)
Red Hot Chili Peppers- Blood Sugar Sex Magic (1991)
System Of A Down- Toxicity (2001)
Sick Of It All- Scratch The Surface (1994)
Jimmy Eat World- Clarity (1999)
Juliana Theory- Emotion Is Dead (2000)
Pale- How To Survive Chance (2002)
Boysetsfire- After The Eulogy (2000)
Kristofer Åström- Northern Blues (2001)
The Appleseed Cast- Lost Songs (2002)
Kettcar- Du und Wieviel Von Deinen Freunden (2002)
Tomte- Hinter All Diesen Fenstern (2003)
Dredg- Catch Without Arms (2005)
Deftones- White Pony (2000)
Thrice- The Artist In The Ambulance (2003)
Friska Viljor- Bravo (2006)
Captain Planet- Wasser kommt Wasser Geht (2007)
Casper- XOXO (2011)

JIMMY EAT WORLD- Clarity (1999)


 Okay, jetzt kommen wir auf meiner Liste langsam zu der Musik, mit der ich anfing, Musik wirklich bewusst wahrzunehmen, bewusst auszuwählen, auf die Jagd nach ihr zu gehen, abzufeiern, in sie einzutauchen und sie weniger als Hintergrundbetüdelung in meinem Leben zu betrachten. Und irgendwie entdeckte ich das, was mich bis heute musikalisch wirklich berührt. Nein, ich mag alle Sachen, die bisher beschrieben wurden wirklich gerne, finde sie großartig und sie spielen eine wichtige Rolle in meinem Leben. Allerdings habe ich sie nicht für mich entdeckt. Alles was bisher war, wurde mir quasi vor die Füße geworfen und ihren wahren Wert eigentlich erst in der Rückschau schätzen gelernt.
  Wer meinen Musikgeschmack nachhaltiger geprägt hat, war ein (heute immer noch großes) deutschsprachiges Musikmagazin. Eben jenes präsentierte auch die -meiner Meinung nach- großartigste Musiksendung auf dem damals noch existierenden Musiksender Viva 2: 2Rock. Niels Neumann und Tanja Mairhofer sollten mit ihrer abendlichen Sendung meinen Musikgeschmack massiv prägen. Den Beginn machen an dieser Stelle aus Gründen der Chronologie JIMMY EAT WORLD mit "Clarity". Eigentlich ist auch dies ein Album das ich gar nicht so genau mit Worten fassen kann. Sollte ich über dieses Album alle zwei Jahre einen Text verfassen, so würde in diesem Text wohl jedes Mal etwas anderes drin stehen. (Okay, auf diesen Versuch möchte ich es ehrlich gesagt nicht ankommen lassen.) Was möchte ich also heute dazu sagen? Definitiv mag ich an JIMMY EAT WORLD die poppigen Züge, ohne dass sie anbiedernd wirken und einem mit zu einfachem zuckersüßem Zeugs die Ohren zukleistern. Eingängige Melodien und Texte, gut zum Tanzen und Mitsingen. Klassiker hierzu: "Lucky Denver Mint". Aber es gibt dann auch wieder diese andere Seite, dieses etwas Ungehobelte wie zum Beispiel "Your New Aesthetic". Klingt schon fast böse. Und dann so Dinger wie "Believe In What You Want". Was wären FRANZ FERDINAND ohne diesen Rhythmus? Also später dann und so.
  Und die Klarheit der Gitarre hier und dort und zum Beispiel in "12.23.95". Fantastisch ist auch die Auswahl der Songabfolge. Es geht flott los, wird dann verträumter, ruhiger und klarer um einen dann kurz vor Schluss mit "Blister" noch mal richtig aus dem Koma zu reißen. So richtig ruhig endet es ja auch nicht. Allerdings muss ich sagen, dass ich das 13- minütige (!!!) Outro von "Goodbye Sky Harbor" meistens etwas nervenzehrend finde. Zumindest immer dann, wenn ich nicht gerade im Zug aus dem Fenster starrend meinen Gedanken hinterherhänge und JIMMY EAT WORLD zur Hintergrundbemalung verkommen sind.
  Den Textinhalten stehe ich seit einigen Jahren etwas kritisch gegenüber. Grundsätzlich sind sie zunächst ja auch nur einfach großartig, emotional und ebenso klar, wie die Gitarren. Das passt sehr gut zusammen. Allerdings beschäftige ich mich seit einigen Jahren in meinem Kopf immer wieder mit der Rolle der Frau in der Pop- und Rockmusik und in diesem Zusammenhang kann man die meisten Bands eigentlich getrost in die Tonne treten. Erträglich wird es erst, wenn der Kopf es schafft, die Protagonisten vom Geschlecht getrennt zu betrachten. Ansonsten sind dass alles meistens eher "Böse- Fingerzeig- Songs" auf das weibliche Geschlecht, weil das immer (!!!) das männliche verlässt und leiden lässt. Ebenso sind die Mutmachsongs dann ja auch eher dem männlichen Geschlecht zugewandt. Irgendwie bin ich mit dem Geschlechterkram da noch nicht so ganz zufrieden. Im Zusammenhang mit Texten fällt mir das immer am ehesten in der Welt des Emo (zu der ich JIMMY EAT WORLD zählen will) auf. Mal ganz abgesehen davon, dass es in der "coolen" Musikwelt seltsamer Weise eh kaum musikmachende Frauen gibt.... Okay, zurück zum Album.
  JIMMY EAT WORLD begleiten mich schon recht lange durch mein Leben und sind wohl die Band, die ich zwar vom TV vor die Füße geworfen bekam, die ich dann aber weiter selbst verfolgen musste, um sie genießen zu können. Keiner konnte sie mir auf Tape aufnehmen oder die CD brennen, mit niemandem konnte ich über sie reden. Am Anfang dieser Liebe standen also JIMMY EAT WORLD und ich recht alleine. Vielleicht hat und das so sehr zusammengeschweißt. Erst einige Jahre später lernte ich Menschen kennen, die meinen Musikgeschmack teilten. Daraus entwickelten sich noch weitere großartige Geschichten. Herrn Holzwurm und um eine Ecke auch Herrn Fussel lernte ich so kennen und viele andere Menschen, die mich wahrhaft beeinflusst haben. Geschichten, die es nicht zu vergessen und immer wieder erzählen gilt zog die Liebe zu dieser Band nach sich. Eigentlich eine seltsame Entwicklung, denn normalerweise läuft das ja andersrum. Peergroup prägt Musikgeschmack. Glaube ich zumindest. JIMMY EAT WORLD begleiteten mich in meine erste WG, nach Frankfurt zum Studium, in alle möglichen Städte in Europa, durchs Studium, auf diversen Zug- und Autofahrten, untermalten nächtliche tiefgründige WG- Küchengespräche, zogen mit nach Krefeld und dann nach Hamburg. Ein paar Mal habe ich sie live gesehen. Bis sie mich auf einem Konzert in Köln mit einer unglaublich schlechten Show wirklich enttäuscht haben und auch die neueren Alben lösten bei mir nicht mehr diese Euphorie aus wie alle bis inklusive "Bleed American". Irgendwas war passiert. Meine JIMMY EAT WORLD sind das heute nicht mehr. Evtl. sind sie schneller gealtert als ich oder wir haben uns einfach auseinander gelebt. Heute betrachte ich sie oftmals wie in einem alten Fotoalbum. "Static Prevails", "Clarity" und "Bleed American" sind Alben, die immer einen festen Platz in meinem Musikherz haben werden, die mich trösten und aufbauen, mich erinnern wer ich einmal war und wer ich nie sein will. Und wenn ich dann zu "Blister" mehr mitgröhle als -singe, dann sind sie die Freiheit und die ist immer das Wichtigste.

Und welches war die erste Band, die euch in die musikalische Selbständigkeit trieb?

Montag, 27. Januar 2014

Paradekissen zur Paradetasche

 Von meiner Oma habe ich eine ganze Menge alter Bettwäsche geerbt. Hauptsächlich alte Leinenlaken und Paradekissenbezüge. Letztere passen perfekt in mein Spitzenfaible. Eine Möglichkeit sie zu verarbeiten, möchte ich hier zeigen.


 Ich habe einen Taschenlieblingsschnitt, den ich schon seit Jahren nutze und immer wieder abwandele. Diese hier ist das kleinere Format. Dafür habe ich innen ein dunkles blaues Futter genutzt und zumindest auf der Vorderseite außen ein Stück Paradekissen.


 So kommt die Spitze toll zur Geltung. Meistens ist der Stoff dieser Paradekissenbezüge auch noch gut in Schuss, da sie ja nur zur Zierde dienten.


 Innen gibt es ein paar kleine unterteilte Fächer für ein bisschen Ordnung. Schöner shoppen oder bummeln, oder was auch immer. Und eine wirklich gute Jutebeutelalternative.

Sonntag, 26. Januar 2014

7 Sachen # 4. 14

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


 1. Gemischt: Frühstückszutaten zusammen. Da fehlte noch ein Schuss warme Sojamilch und fertig war das warme Mahl. Nomnom.


2. Gezogen: Dicke Socken an.


3. Gedrückt: Auf den Auslöser. Das hier ist fairy&snail Antje, mit der habe ich das ganze Wochenende verbracht. Wo? Das sage ich gleich.


4. Gegabelt: Mittagessen auswärts.


5. Gesetzt: Die rote Nase auf und wieder ab. Mit Antje habe ich nämlich das Wochenende gemeinsam auf einem ClownInnenschnupperkurs verbracht. Das war ihre Idee und es war wundervoll. Das ganze Wochenende Klamauk, Bewegung, Lachen und lachen lassen. Will man mehr?


6. Gesteckt: Diesen dämlichen Zeugnisstick in meinen Computer und nochmal Zeugnisse geschrieben. Eigentlich dachte ich, ich wäre fertig gewesen. HAHA!


7. Gestellt: Den Staubsauger nach dem Saugen zurück in die Besenkammer. Für die große Putzorgie hat die Zeit nicht mehr gerreicht. Gleich geht´s nochmal raus. Brrrrrrr.

 Ich wünsche trotz allem eine warme Woche. Bleibt gesund!
Mehr 7 Sachen gibt es wie jeden Sonntag auch heute wieder drüben bei Anita.

Freitag, 24. Januar 2014

Kleine Nettigkeiten 2014

 Das geht jetzt um ein paar Ecken: Die liebe Antje von fairy & snail hat vor Kurzem auf ihrem Blog eine Aktion weitergeleitet, die mir das Herz öffnete. Einfach drei Menschen etwas Nettes tun. Dieses Jahr. Die Idee stammte nicht von ihr, sondern rollte von hey magdu zu ihr hinüber. Worum es geht? Da ich zitiere ich lieber von hier:

" Die ersten 3 Menschen, die mir ein Kommentar hinterlassen, erhalten irgendwann dieses Kalenderjahr eine Überraschung von mir. Etwas Gebackenes, Gebasteltes, eine Postkarte oder irgendwas anderes Schönes... Auf jeden Fall etwas, das mit Liebe gemacht oder ausgewählt wurde. Wann die Überraschung kommt, steht noch nicht fest und wird auch nicht verraten. Nur, dass es dieses Jahr ankommt ist sicher.

Der kleine Haken? Diese 3 Leute müssen das gleiche Angebot in ihrem blog machen.  So lasst uns 2014 nette Dinge tun, ohne ersichtlichen Grund, einfach weil's schön ist und Spaß macht!"





 Leider ist das Ganze an Menschen mit Blog gerichtet. Das ist dann aber auch das Einzige. Weil ich die Kommentare moderiere, bleibt es wohl auch noch ein bisschen spannend. Soviel zum Thema gute Vorsätze. Also los!

Donnerstag, 23. Januar 2014

Musikdonnerstag: SICK OF IT ALL- "Scratch The Surface"


 Immer (oder meistens) Donnerstags stelle ich ein Album vor, welches in meinem Leben eine prägende Rolle meiner musikalischen Sozialisation gespielt hat. Wer mitmachen mag, ist natürlich herzlich eingeladen und darf einen Kommentar hinerlassen, weil ich so furchtbar neugierig bin, was andere so hören. In den folgenden Wochen soll es um diese Alben gehen:
Meine Top 20 Alben aller Zeiten
The Beatles- A Hard Days Night (1964)
Cat Stevens- Mona Bone Jakon (1970)
Die Ärzte- Die Ärzte Früher! Der Ausverkauf Geht Weiter (1989)
Red Hot Chili Peppers- Blood Sugar Sex Magic (1991)
System Of A Down- Toxicity (2001)
Sick Of It All- Scratch The Surface (1994)
Jimmy Eat World- Clarity (1999)
Juliana Theory- Emotion Is Dead (2000)
Pale- How To Survive Chance (2002)
Boysetsfire- After The Eulogy (2000)
Kristofer Åström- Northern Blues (2001)
The Appleseed Cast- Lost Songs (2002)
Kettcar- Du und Wieviel Von Deinen Freunden (2002)
Tomte- Hinter All Diesen Fenstern (2003)
Dredg- Catch Without Arms (2005)
Deftones- White Pony (2000)
Thrice- The Artist In The Ambulance (2003)
Friska Viljor- Bravo (2006)
Captain Planet- Wasser kommt Wasser Geht (2007)
Casper- XOXO (2011)
Sick Of It All- Scratch The Surface (1994)
 Irgendwie sind SICK OF IT ALL ja nur die logische Konsequenz auf meine Erfahrungen mit SYSTEM OF A DOWN und den RED HOT CHILI PEPPERS. SYSTEM OF A DOWN wegen der Breaks und RED HOT CHILI PEPPERS wegen der Bassläufe. Irgendwie bilden SICK OF IT ALL aber einen Sonderfall in meiner Sammlung der Top 20 Alben meines Lebens. So richtig rausstechen tun sie nicht. Vielmehr waren SICK OF IT ALL irgendwie immer so ein mehr oder weniger stiller Begleiter (haha) in vielen Lebensphasen. Immer tauchten sie an bedeutsamen Stellen auf oder machten Stellen bedeutsam (nochmal: haha). Des Weiteren sind es SICK OF IT ALL! Was wäre Hardcore ohne SICK OF IT ALL? Und genau aus diesem Grund müssen SICK OF IT ALL immer wieder auftauchen. Nachdem die letzten Würfel beim Rollenspiel gefallen sind, abends in der verrauchten Kneipe auf dem Kiez, im Zug nach "klärenden" Gesprächen, morgens auf dem Weg zur Arbeit, nachmittags auf der Autobahn gen Urlaub, beim Laufen durch den matschigen Herbstwald. SICK OF IT ALL verbinden, gehen immer. Metaler, Punker, Hardcorefans, alle werden glücklich gemacht, in einer Band vereint. Also: SICK OF IT ALL immer im Anschlag und auf dem Zettel haben. Für den Weltfrieden oder so.
 Und was habt ihr so auf eurer musikalischen stillen Begleiterliste?  

Mittwoch, 22. Januar 2014

Der Prozess

 Vermutlich wird das ein konfuser Eintrag. Ich befinde mich gerade wieder in so einer Phase, wo ich viel tun will, aber irgendwie nicht so recht dazu komme. Viel Arbeit, wenig Freizeit und irgendwie bin ich ständig müde. Vermutlich fehlt das Sonnenlicht. Mein offensichtliches Suchtproblem nach selber machen, schaffen, mit den Hände tun bekomme ich trotzdem nur schwer in den Griff. Es gibt Schlimmeres.


 Es drängt mich wirklich. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie sich in meinem Kopf Ideen zusammenbrauen, die vor meinem inneren Auge so wundervoll aussehen und danach schreien umgesetzt zu werden. Doch dann kommt der Faktor Zeit hinzu und dann wird es schwer. Oft erscheint es, als ob mein Kopf platzt, so sehr strotzt er dann vor Ideen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich meine Ferien so gut zuhause verbringen kann. Ich möchte dann das tun, was mir am meisten Spaß macht und das ist eben etwas mit den Händen.


 Das ganze erfüllt mich mit einer ungeheuren Selbstzufriedenheit. Dabei ist es meistens nicht einmal das Endprodukt alleine, was mich so zufrieden sein lässt. Vielmehr ist es das Tun, der Prozess. Da ist es auch egal, ob ich eine Wand streiche, eine Klamotte nähe, ein Bild male oder etwas versuche zu stricken. Wenn ich Bilder male, dann nicht weil ich was Schönes zum an die Wand hängen brauche, sondern weil mich das Kleistern mit Farbe, das Schrappen mit dem Bleistift oder das Plätschern des Aquarellwassers beruhigen und erden. Ebenso verhält es sich beim Nähen. Wie bereits erwähnt ist mein Kleiderschrank auch voll, dennoch nähe ich Klamotten für mich. Schnitt aussuchen, anpassen, Stoffe auswählen, Kombinationen überlegen, bügeln, zunscheiden. Dinge, die ich sehr gerne tue. Und wenn die Nähmaschine zufrieden schnurrt, dann bin ich es auch. Nicht gedankenverloren, sondern vollkommen konzentriert auf das was im Jetzt passiert (weil sonst ist es ja versaut).


 Nunja, dann müsste eigentlich gerade der Faktor Zeit dafür sorgen, dass ich ziemlich unzufrieden bin. Doch ich gebe mir das Ganze in kleinen Dosen. Da ich das unglaubliche Glück und ein Arbeitszimmer habe, in dem auch mal was liegen bleiben darf, kann ich mich Häppchenweise zum Ende des Prozesses vortasten. Mittlerweile bin ich auch recht geübt darin, nicht jeden Tag ein neues Projekt zu starten und es dann halbfertig in die Ecke zu werfen- es sei denn, ich sehe ein Scheitern nahen. Ich schleiche mich jeden Tag für ein paar Minuten in mein Werkelzimmer und werkele, was es eben zu werkeln gibt. Scheide einen Schnitt oder schon den Stoff, stecke ein paar Nadeln oder wähle schon fürs nächste Projekt aus. 


 So lange muss Henriette nackig rumstehen, doch der Prozess zieht sich herrlich in die Länge. Und wenn ich ganz ehrlich bin: Die ersten Schritte in ein neues Projekt fallen mir persönlich immer am schwersten. Wenn es dann aber läuft und ich in den Fluss komme, dann ist es herrlich. Darum darf der Prozess auch gerne mal etwas länger dauern. Ich mag den Prozess, denn nach dem Projekt steht immer schon das nächste. Und wenn die Zeit knapp ist, dann brauche ich für ein neues Shirt eben 2 Wochen oder mehr. Hauptsache die Dosen stimmen.

Sonntag, 19. Januar 2014

7 Sachen # 3.14

  Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe
 Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Woche faul war, ob ich einfach keine Zeit hatte, ob ich einfach nur entspannt oder viel zu müde war. Vermutlich eine Mischung aus allem. Irgendwie. Darum auch heute sehr unspektakuläre Bilder. Die meiste Zeit des Tages verbrachte ich in der Waagerechten mit viel Essen. Ziemlich römisch. Zu den 7 Sachen gesellt sich heute eine Frage, die mir das Internet bisher nicht beantworten konnte.


1. Gedrückt: Auf den Auslöser. Grau in Grau in Grau und ein Spürchen Rot. Auf dem Weg zum Brötchen holen.


2. Gerissen: Nicht ab. Liebe war schon alle. Ist aber in meinem Fall heute nicht so schlimm gewesen.


3. Gestreift: DIe Füße ab. Nach dem Brötchen holen auf meiner feinen Fußmatte. Die Füße dürfen auch mal was machen. Römische Prinzessin heute.


4. Gestreut: Schwedischen Kakao über meinen Latte.


5. Gepackt: Endlich diese wundervollen Boxen aus. Leider sind die Kugeln etwas angedötscht. Aber ich bin sehr gespannt auf dem Klang und schön sehen sie auch mit Beulen aus.

Und nun meine Frage:


 Dieser Stecker passt nicht in meinen Reciever. Ich habe Klemmen für die Boxenkabel. Also: Abknipsen, abisolieren und reinstecken oder versuchen einen Adapter zu bekommen. Gibt es so einen überhaupt? Und funktioniert das dann wohl mit einem neueren Reciever?
Okay, das waren mehr als eine Frage, aber vielleicht weiß das ja jemand.


6. Gestellt: Soßen auf den Tisch. Reste von gestern. Darum heute nochmal Kürbispommes. Im Uhrzeigersinn: Selbstgemachtes Ketchup, Senf (haha), Avocado mit Orange, Erbsen- Yofu- Curry. Nommnomm.


7. Gewickelt: Mich in die Decke ein. Jetzt auch wieder.

 Habt eine tatenreiche Woche.
Mehr 7 Sachen bei Anita Grinsestern.

Dienstag, 14. Januar 2014

Anleitung: Regenwolke aus Papier

 Kürzlich habe ich Besuch von einer Nichtnäherin gehabt. Es war das Mädchen, welches ich in meiner Freizeit betreue. Sie hat ein kleines Handicap. Wir wollten zusammen basteln. Im Laufe des Nachmittags entwarf sie wunderbare Girlanden. Wir haben viel Papier geschnipselt und die Ausschnitte dann zusammengenäht. Ich mag hier keine Werke von KünstlerInnen ohne deren Zustimmung zu präsentieren. Allerdings hat mich die Papiernäherei ein wenig inspiriert und während die eigentliche Künstlerin noch fleißig das Alphabet ausschnipselte, nähte ich mir meine ganz eigene Deko.


 Irgendwie habe ich mit wohl einen Regenwolkentick zugelegt. Die Wolke und die Tropfen habe ich aus Fotokarton ausgeschnitten und anschließend zusammengenäht. Zwischen den Tropfen einfach ein paar "Leerstiche" machen und die Endfäden verknoten. Ich habe jeweils auf der Wolke angefangen, ein paar Stiche dort vernäht und dann die Tropfen nachgeschoben. Unter dem letzten Tropfen habe ich Unter- und Oberfaden auch verknotet, hält aber vermutlich auch so. 
 Die Girladen hat die Künstlerin hinterher auch selbst zusammengenäht. Sie hat das Füßchen getreten und ich habe die Buchstaben nachgeschoben. Super, um auch ungeübte an die Nähmaschine heranzuführen. Viel schöner als ohne Faden auf Papier Linien nachzunähen. Von Förderung der Fein- und Grobmotorik muss ich an dieser Stelle wohl nicht anfangen.

Ich hoffe ich habe niemandem seine Anleitung "geklaut". Ich habe wirklich gesucht, aber nichts gefunden. Wer sich ungenannt zitiert fühlt, soll sich bitte melden.

Sonntag, 12. Januar 2014

7 Sachen # 2. 14 vs. 12 von 12 im Januar

Okay, heute mal wieder Pattsituation: 7 Sachen von Frau Liebe vs. 12 von 12 von Caro von Draußen nur Kännchen!. Das gab es letztes Jahr schonmal. Worum es geht? Hier:

7 Sachen: Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.

12 von 12:
 Heute ist der 12te also gibt es heute wieder 12 von 12. Worum es dabei geht, könnt ihr bei  Caro von Draußen nur Kännchen! nachlesen und zwar genau hier

 Und weil ich keine Entscheidung treffen kann und will, gibt es heute wieder 19 Bilder von 19 Sachen, die ich heute getan und gesehen und erlebt habe. Die volle Bilderdröhnung. Mindestens sieben davon sind mit den Händen gemachtes. Und los:


1. Immerhin ist es schon hell als ich mich aus dem Bett kratze. Das erste Mal diese Woche. Was für eine Woche...

2. Erstmal raus und Brötchen holen. 

3. Gelegt: Musik ein. Heutiger Start mit Hilfe von HARD- FI.

4. Gefüllt: Espressobohnen in die schon fast antike Kaffeemühle. Aber immerhin elektrisch. Alleine der Radau den die morgens macht, macht einen wach.

5. Dieses feine Bild hängt in meiner Kaffeekochecke. Vom Immergut Festival von einem unbekannten Fotografen. Zufällig bin ich drauf. Da gab es früher mal den allerbesten Kaffee. Ich freue mich auf dieses Jahr, auch wenn es dort nicht mehr den weltbesten Kaffee gibt. 

6. Geräumt: Auf. Nein, dieses Chaos entstand WÄHREND des Aufräumprozesses. Ich muss immer erst Chaos veranstalten, bevor wieder Ordnung herrscht. Heute habe ich die Kruschtecken ausgeräumt.


7. Gehängt: Auf. Diese beiden wundervollen Wandkarten. Die stammen noch aus meiner Refrendariatsschule. Bei dem Kirschbild ist leider die anständige Aufhängung gerissen. Hängt aber trotzdem, erstmal provisorisch.


8. Fertig! Endlich wieder einen anständigen Arbeitsplatz in einem gut strukturierten Arbeitszimmer. Halleluja! Zwar hasse ich es, zuhause zu arbeiten, aber hin und wieder muss es eben sein. Außerdem darf dort auch genäht und gebastelt werden.


9. Es gibt wieder eine Pinnwand. Einfach ein altes Stück Korkplatte an die Wand gekloppt. Die Stickrahmen warten noch auf ihre Befüllung. Und meine selbstgemachten Selbstportraitstencils hängen auch. Nicht aus Selbstverliebtheit, aber ich finde sie so gut gelungen.


10. Auf dem Balkon stecken schon die Frühblüher ihre Fühler aus der Erde. Wenn das mal nicht doch noch Winter wird.


11. Gesteckt: Die Weiden von der Nordsee zu den Tulpen.


12. Okay, ich gebe es zu: Alles vorher war reine Prokrastination. Denn eigentlich liegt hier immer noch ein Berg von Arbeit. Aber die Förderpläne schreiben sich eben nicht von selbst, also musste ich ran an den Speck. Immerhin ist die Hälfte fertig... Soviel zum Thema zuhause arbeiten.


13. Mit einer oder mehreren Tassen Tee ging es dann auch.


14. Getelefoniert: Mit meinem Kollegen und die Zeugnisse per Telefonkonferenz fertig gemacht. Yeah!


15. Eigentlich bin ich kein Koffeinjunkie, doch vor dem nächsten Förderplan brauchte ich doch noch einen.


16. Für das Abendessen einen kleinen Kürbis entkernt. Es gab Kürbispürree mit Röstzwiebeln, Feldsalat, Karotte und roter Beete. For the vegan superpower!


17. Geträufelt: Duftöl auf den Duftstein.


18. Neue Kerzen in den alten Kerzenständer. Noch nicht angezündet. Ich denke es wird Zeit für ein Candlelight Dinner.


19. Und jetzt Sofa und nur noch Sofa und rumlümmeln und noch ein bisschen Entspannung am heutigen Tag.

 Ich wünsche eine gute Woche. Arbeitet nicht so viel und bleibt gesund.

 Mehr 12 von 12 könnt ihr bei Caro finden.
 Die 7 Sachen sammelt auch heute wieder Anita.