Freitag, 31. Oktober 2014

Oktoberliteratur

  Die Bahn ist morgens mein Lesesessel. So lese ich mich auf den Weg zur Arbeit und auch zurück. Darum am Ende des Monats (wenn ich es schaffe) eine kurze bibliothekarische Rückschau auf die Bücher in meinen Händen, vor meiner Nase, durch meine Augen, in meinen Kopf.


 Dieses Buch hat mich ein bisschen genervt. Aber ich wollte es nicht weglegen, ich dachte hinter der nächsten Seite kommt das Fesselnde. Aber es kam leider nicht. Stattdessen hat die Autorin sich in Umschreibungen verheddert, dass es keine wahre Freude war. Es mag Menschen geben, die sowas mögen, aber meines ist es nicht. Dieses lange um den heißen Brei reden kann ich nicht leiden. Leider habe ich mich während des Lesens so sehr über den Stil aufgeregt, dass sich die eigentliche Geschichte gar nicht so richtig entfalten konnte. Schade, denn sicherlich wäre die Erzählung aus dem Leben der Afroamerikaner in einer amerikanischen Kleinstadt Anfang/ Mitte 1900 wirklich richtig spannend gewesen, wurde aber leider zu sehr ausgebremst.


 Ganz gegenteilig war dagegen dieses Buch. Teenager in Paris. Die gezeichneten Protagonisten, waren für mich alte Pädagogin zwar etwas zu jung für das was sie erlebten, aber bitte. Pubertät eben. Intensiv, berauscht, verliebt, rücksichtslos Ichbezogen, um dann doch nicht ohne den anderen zu können. Wundervoll. Ich mag solche Bücher. Sie sind rasant, voller Neugier, Freude, Höhenflüge und Abstürzen und harter erster Realitätserfahrung.


 Noch eine Geschichte, die in Teenagerkreisen spielt. Eine Graphic Novel über die gemeinsame Schulzeit mit einem späteren Serienmörder. Eine wahre Geschichte. Sie ist erschütternd. Für mich erschütternd, weil es so viele ähnlicher Geschichten jeden Tag bei mir auf der Arbeit gibt. Autor und Zeichner sind eine Person und Derf Backderf hat es sich nicht leicht gemacht. Mehr vermag ich darüber nicht erzählen.


 Na gut, das hier habe ich nicht morgens in der Bahn gelesen, ist aber mein neuestes Kochbuch. Das habe ich bei den wilden Hilden gewonnen und letzte Woche lag es in meinem Briefkasten vor meiner Wohnungstür. Yay! Ich freue mich aufs Nachkochen. Beim ersten Durchblättern lief mir schon das Wasser im Munde zusammen. Toll ist die Strukturierung. Es geht nicht nach Gängen, sondern nach Jahreszeiten, wobei dann auch wieder nach Gängen. Trotzdem: Supergut! Da muss man nicht lange nachdenken, ob die Zutaten gerade überhaupt Saison haben. Voll mein Ding. Danke, liebe Birthe!
 Und was habt ihr gelesen?

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Musikdonnerstag: CURSE und der Hiphop

 Gestern habe ich also so vor dem Computer gesessen und die Besprechung zu CURSE´ neuem Album "Uns" verfasst. Dabei gingen mir so viele alte Geschichten durch den Kopf, denn CURSE gehörte eigentlich bereits ziemlich früh zu Vertretern dieses Genres, das mir die Trommelfelle aufschüttelte und mir auch sehr gut gefiel.


 Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass in meiner "Top 20 Alben aller Zeiten"- Liste, die ich hier eine zeitlang veröffentlicht hatte, lediglich und ausgerechnet CASPER dieses Genre vertritt. Doch eigentlich hat sich dieser Stil nicht erst mit ihm in mein Herz gerappt. Da gab es noch andere. EINS ZWO, BLUMENTOPF, FISCHMOB, FETTES BROT (natürlich weckte "Nordisch by Nature" meine Neugier auf Hamburg schon früh), ABSOLUTE BEGINNER, RÖDELHEIM HARTREIM PROJEKT (okay, die eher so am Rande), DIE FANTASTISCHEN VIER (natürlich), FEUNDESKREIS (und jedes deren Mitgliedern einzeln). Ich wollte schon fast sagen "Als ich noch jung war"... Ja, damals waren die Hosen weit und hingen noch tiefer und wir haben unsere Nasen in die Welt hinausgereckt. Diese Musik eignete sich mindestens genau so gut zur oberlässigen (oder eher verzweifelten) Pubertätsdemonstration wie Punk oder Metal oderoderoder. Hach. Nein, ich bin nicht alt, nur manchmal kommt es mir so vor.


 Und jetzt kommt CURSE wieder und mischt das alles wieder auf. Wunderbar! Da sage ich "DANKE!" und verweise auf das ausfühliche Review bei allschools.de.
 Und wie seiht das bei euch mit Hiphop aus?

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Das Unsichtbare sichtbar machen


 Vor Kurzem habe ich mich bei einem kleinen Trödelbummel mit Antje in ein Sideboard verliebt. Es stand auf dem Dorf in einer furchtbar vollgestopften Trödelscheune und rief: "Ich passe perfekt zu deinem Schlafzimmermakeover!" Also habe ich es kurz danach mitgenommen und Antjes Mann war so freundlich es mir nach Hamburg zu fahren. Danke dafür!
 Wie der Zufall es so wollte, stolperte ich kurz vor Lieferung in einem Hamburger Trödelladen über eine angebrochene Rolle wundervollsten Schrankpapieres. Das musste da rein. Allerdings fand ich es viel schade, als dass es mir "nur" die Schubladen verschönern sollte. 


 Also griff ich zu meinem Werkzeug und setzte ein Stückchen Abschnitt in Szene. Mit Passepartout. Wohow!


 Zwar wusste Thoreau schon: "Mein Kopf ist mir Hand und Fuß." Doch Kopf, Herz und Hand können auch zusammen was Feines schaffen. An der Fußarbeit übe ich noch.


 So wird dieses Bildchen demnächst an die Wand genagelt werden. Wenn das Schlafzimmermakeover vollbracht ist. Man kann auch mal ein bisschen Schrankpapier in Szene setzen.

Dienstag, 28. Oktober 2014

(Konzert)Fotofrust


 Wie man dem Titel vielleicht schon entnehmen kann, bin ich im Moment ein wenig enttäuscht von mir selber, bzw. von dem, was mir im Moment gelingt auf Konzerten fotografisch einzufangen. Irgendwie hat das wirklich mal besser funktioniert. Bäm! Raus damit. So richtig knirschig wurde es vergangenes Wochende. Da habe ich nämlich eine ganz fantastische Band mit unfassbar fotogenen MitgliederInnen vor der Linse gehabt, die ganz wundervoll gerockt haben, mit ordentlich Pfeffer im Hintern, so wie ich das mag. Eine Band, deren Platte ich auf das erste Hören gar nicht so durchweg kraftvoll empfunden habe, die ihr wahres Talent aber auf der Bühne voll aufspannten. 


 Und nun sitze ich hier vor so matschigen Bildern. Hmpf. Also ich finde sie matschig. Vielleicht entsprechen sie auch einfach nicht der eigentlichen Schärfe (im unsexistischen Sinne) der fotografierten Menschen.


 Das Gitarrenbild hätte für mich eher einen künstlerischen Wert als einen zeigenswerten für ein Musikmagazin. 


 Und dazu muss ich sagen, dass das Licht gar nicht so schlecht war.


 Ich brauche einfach mal ein paar Tipps. Natürlich ist es etwas anderes, wenn ich irgendwas Handgemachtes fotografiere, dabei die Zeit habe es anzurichten, auf das Licht zu warten und das Objekt dann auch stillhält. In letzter Zeit stand ich oft auf Konzerten und habe gedacht: "Mensch,, jetzt halt doch mal still!". Aber Rockmusiker halten nur dooferweise so selten still. Vielleicht liegt es am Equipment, aber bei den oben gezeigten Bildern habe ich eigentlich das Objektiv genutzt, was ich sonst auch schon genutzt habe und da ist immer das ein oder andere Brauchbare bei rumgekommen. Irgendwas läuft falsch.


 Ich hätte auch gerne mal wieder scharfe Fotos von scharfen Rockmusikern....
 Ich bin kein Profi, ich will auch keiner sein. Ein bisschen Diletantismus darf man dabei gerne sehen, aber ich wäre gerne besser, als ich es im Moment bin. Demnächst gibt es noch so viele tolle Konzerte, bei denen ich gerne ein paar brauchbare Bilder schießen würde. Kann jemand helfen? Wie lichte ich sich bewegende Menschen bei bedingt optimalen Lichtverhältnissen ab? (Falls jemand dazu ein brauchbares Objektiv für eine Nikon übrig hat: Her damit- Haha!)


 Die Band, die ich hier übrigens versucht habe abzulichten, sind die DELILAHS, die ich vergangenen Freitag zusammen mit Antje im Kleinen Donner in Hamburg gesehen und gehört habe. Das komplette Review gibt es wie immer bei allschools.de zu lesen.

Montag, 27. Oktober 2014

Winter(punk)röckchen


 Vom Julover für den Holzwurm blieb noch ein Restchen schwarzer Sweat über. Da bei mir nichts verkommt und ich absolut gegen jahrelange Einlagerung von Stoffresten bin, habe ich daraus mal wieder einen flotten Sweatrock genäht.


 Vom Totenkopfjersey ist noch ein bisschen mehr übrig geblieben, aber eine Tasche musste her. Wenn das ein Rock für die kältere Jahreszeit sein soll, braucht er auch eine Rotzfahnenaufbewahrungsmöglichkeit.


 Der Schnitt ist wie selbstgebaut, das Gesamtwerk durchaus tageslichttauglich und hält den Hintern schön warm.
 Los komm´ du kalter Winterwind, ich bin bereit- ha!

Sonntag, 26. Oktober 2014

7 Sachen # 40.14

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe.


1. Gefischt: Neue Musik aus dem Briefkasten. Ich bin sehr gespannt. Morgen muss der Herr erstmal den S- Bahntest bestehen.


2. Gewischt: Den Badezimmerspiegel, dann den Boden, die Küche und den Hausflur.


3. Gefüllt: Mehl nach.


4. Geteilt: Eine Einblattpflanze in zwei. Ein Schelm wer jetzt meint, es würde dadurch zum Zweiblatt.


5. Geschnabbuliert: Es ist doch Sonntag.


6. Gedreht: An der Uhr. Vermutlich war ich da nicht die Einzige. Das ist übrigens mein Lieblingsmodell. Vom Trödel natürlich.


7. Genäht: Für ein Menschwillkommenspaket. Das hier ist allerdings für die frischgebackene neue große Schwester. Der kleine Mensch kam dann heute auch gesund auf die Welt. Hurra!

 Viele 7 Sachen sammelt auch heute wieder Anita.
 Habt eine gute Woche. Hier geht morgen die Schule wieder los. Es wird anstrengend. Die Zeit von den Herbstferien bis Weihnachten finde ich immer besonders schlimm. Aber meine diesjährige Zusatzqualifikationsfortbildung startet. Darauf bin ich gespannt und auch ein bisschen nervös. Aktive Medienarbeit- Foto, Ton, Film. Ich mache das hauptsächlich für meinen zukünftigen Unterricht, aber vielleicht springt ja auch was für den Blog dabei rum.

Samstag, 25. Oktober 2014

Herbstgrauer Samstagskaffee mit Milchreis


 Der Blick nach oben war heute wenig erquickend. Es ist die Sorte Herbst, auf die wir hier oben im Norden so "lange gewartet haben". Nicht. Passt allerdigs ganz gut dazu, dass dieses Wochenende das Ferienende markiert.... Aber das soll eine alte Seefrau ja nicht erschüttern.


 Und weil man da etwas tröstliches und wärmendes braucht, gibt es heute Milchreis für mich und die Besucherin. Während in der Reismilch gerührt wurde, durfte der erste Kaffee nicht fehlen.


 Dazu gibt es wunderbare Musik von MODDI. Auf norwegisch. Und während wir uns die Bäuche vollschlagen mit zimtgezuckertem Leckeren wandert der Kaffee zu Ninjaskaffeerunde und das Himmelsbild geht in Katjas Sammlung.
 Habt ein warmes Wochenende.

Freitag, 24. Oktober 2014

Büdchenliebe

 Was dem Ruhrpott und Frankfurt ihre Trinkhallen, sind den Hamburgern die Kioske, den Berlinern die Spätis und das Kölner Adäquat nennt sich dann Büdchen oder Bödschen. Und davon gibt es so fotogene in der Rheinstadt, dass ich die Finger nicht vom Auslöser lassen konnte.


 Treffpunkt zum Abhängen für jung und alt.


 Da gibt es günstigeres Bier als im Club.


 Das Büdchen ist auch Zeitschriften- und Raucherzubehörladen.


 Wer hier der bessere Laden ist, sei mal dahingestellt.


 Für die kleine Pause, wenn Gassigehen mal wieder länger dauert. Hier stellt sich dann wieder die Frage: Kölsch oder Kaffee? Der Kölner macht daraus die Kölsche Kaffeebud... Sehr schlau!


 Heilige Nachbarschaft führt zu heiligen Namen.


 Und ob das nun Trinkhalle, Kiosk oder Büdchen heißt ist auch streitbar.


 Das letzte Büdchen der Serie befindet sich wahrhaftig im Dornröschenschlaf.
 Wie war das nochmal mit den Dingen, die man in der eigenen Stadt gar nicht mehr so wahrnimmt? Ich muss auf jeden Fall die Augen mal wieder aufmachen hier in Hamburg.

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Ein kleiner Bummel durch Köln


 Vergangenes Wochenende war ich mal wieder im Rheinland. Die meiste Zeit verbrachte ich dieses Mal in Köln. Zusammen mit Herrn Fussel habe ich den Lieblingstischler besucht und mal wieder viel von der Stadt gesehen. Wir sind immer gut zu Fuß unterwegs. Dieses Mal war ich allerdings zu faul meine dicke Kamera mitzuschleifen, darum nur Handybilder... Dafür eine Menge. Ich gleiche nun Qualität mit Quantität aus- haha.


 Ankommen und erstmal auf den neuesten Klatsch- und Tratschstand bringen ist immer hilfreich. Für die Herren Bier, für mich Pink mit ohne Glitzer.


 Das Wetter war so toll, dass wir den ersten Abend in Kalk in diversen Lokalitäten bzw. davor verbrachten. Hier die Aussicht vor dem Trash Chic. Ich meine ja, dass es dort den besten veganen Cheeseburger wo gibt gibt.


 Am nächsten "Morgen" ging es dann richtig los. Seit ich nicht mehr so oft im Rheinland unterwegs bin, fallen mir die kleinen, feinen "Retroecken" immer mehr auf und ich habe den Eindruck, dass auch die Rheinländer langsam wissen, dass sich daraus viel Szeniges schlagen lässt.





 Irgendwann schraube ich in Köln mal ein paar alte Türgriffe ab und baue mir daraus eine neue Garderobe oder so.

 

 Zwischen dieser ganzen 70er Architektur findet man mittlerweile vieleviele Cafés und Läden, die genau diesen Stil bis ins letzte Detail adaptieren oder mit einem gekonnten Mix durch die Stile kokettieren. Das war vor ein paar Jahren noch anders (zumindest kommt es mir so vor).



 Natürlich gibt es auch in Köln noch ein paar alte Altbauten, doch bei weitem nicht so viele wie in anderen Großstädten.


 Bunt gemixt ist es in Köln im wahrsten Sinne.


 Dabei darf auch das Neue nicht fehlen.


 Leider musste ich auch feststellen, dass mein Lieblingskunstbedarfsladen nicht mehr existiert. So ist das mit dem Wandel. 


 Wir hatten übrigens weltfeinstes Herbstwetter für unsere Bummel.



 Zeitweise waren die Füße ganz gut am Qualmen.


 Auf dem Trödel habe ich dieses Schätzchen dann auch stehen lassen müssen. Es sind Max und Moritzbilder drauf. Hach! Cocktailsessel für Knirpse. Doch andere Sachen wurden erstanden. Das war auf dem Trödel am Samstag an der Uni.

 Diese Tiramisutorte musste irgendwann dann ganz dringend gegen den Kalorienverlust durch zu viel Gehen herhalten und war sowas von zum Niederknien. Unfassbar!


 Das letzte Essen auswärts gab es dann wieder in Kalk, bevor wir einkaufen gingen und der Holzwurm am letzten Abend den Kochlöffel für uns schwang und uns ein fantastisches 2,5 Gänge Menu kredenzte. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft! Und ganz bald schon wieder in Hamburg- Yeah!
 Gesammelte Kölntipps gibt es übrigens hier in einem alten Beitrag. Und morgen gibt es noch einen weiteren kleinen Kölnliebebeitrag.