Montag, 29. Februar 2016

Februarliteratur 2016


  Die Bahn ist morgens mein Lesesessel. So lese ich mich auf den Weg zur Arbeit und auch zurück. Darum am Ende des Monats (wenn ich es schaffe) eine kurze bibliothekarische Rückschau auf die Bücher in meinen Händen, vor meiner Nase, durch meine Augen, in meinen Kopf. 


 Das diesmonatliche Schriftstück für den Lesekreis, in den ich im vergangenen Monat aufgenommen wurde. Und wie großartig. Je mehr und intensiver ich mich mit Astrid Lindgren beschäftige, desto großartiger finde ich diese Frau. Als wir vergangenen Sommer in Schweden auf Näs waren, gab es eine Ausstellung zu ihren Kriegstagebüchern. Schweden ging es zur damaligen Zeit für europäische Verhältnisse gut, das wird sie auch nicht müde in ihren Büchern zu betonen. Dennoch beschäftigt sie der Krieg, der Nationalsozialismus und die damit verbunden Gräueltaten sehr. Großartige Aufzeichnungen bevor Astrid Lindgren als Schriftstellerin bekannt wurde. Und es ist gruselig in Zeit wie diesen solche Aufzeichnungen zu lesen, könnten sie doch so gut heute geschrieben worden sein. Die Menschheit hat den Verstand verloren. Immer noch.


 Die Geschichte von Tim lernte ich bereits während meines Studiums kennen. Eine Geschichte, die so grausam beginnt und so glücklich weiterging. Dieses Buch liefert all die Geschehnisse rund um diesen Jungen, der seine eigene Abtreibung überlebte, adoptiert wurde und so viel bewegt hat, ohne es zu ahnen. Es ist eine Geschichte voller unfassbarer Liebe, voll unfassbar notwendiger Forderung nach Inklusion, voller warmer Worte von Menschen, die Tim ein Stück seines Weges begleitet haben. Immerhin ist er im vergangenen Jahr 18 Jahre alt geworden. Nach diesem Buch möchte man am noch lauten nach Inklusion und Toleranz für behinderte Menschen schreien.


 Nach all den gedankenvollen, -anstoßenden und aufrührenden Texten, dachte ich, dass ich ein wenig Entspannung im literarischen Sinne bräuchte. Ich griff zu Michel. Aber so richtig Ruhe fand ich nicht. Vielmehr noch weitere Gedankenanstöße. Wenn man den Betrachtungswinkel ändert, kann man in diesen Geschichten so viel über die Menschheit lernen. Und irgendwie war ich die ganze Zeit schwer versucht, meine Förderpläne für die Lernenden mit emotionalem und sozialen Förderbedarf in die Tonne zu kloppen und zu sagen, dass aus ihnen eh Gemeindevorsteher würden. Wahlweise hätte ich in der Schule einen Tischlerschuppen aufgestellt.... Weniger als Bestrafung, sondern vielmehr als Schutzraum, wie ihn Michel eben auch vor seinem Vater nutzte. Immer noch eine großartige Geschichte.


 Noch so ein dicker Wälzer. Und wie viele Geschichten in diesem Buch stecken. Das hätte auch für drei Romane gereicht. Wie einer der Protagonisten dieser amerikanischen Familiengeschichte zwischenzeitlich feststellt, eine Geschichte, die eine perfekte Vorabendseifenoper sein könnte. In diese Falle tappt Joey Goebel aber nicht. Für Seife ist er wie immer zu rau, zu ungehobelt, zu dreckig. Ein bisschen amerikanischer Geldadel, Imperialismuskritik und jede Menge Punk. Vollkommene Gegensätze wie sie besser nicht gezeichnet sein könnten. Gegensätze die sich abstoßen, obwohl sie eine Verbindung haben. Wo kein Licht, da kein Schatten, oder so. Eine spannende Geschichte.


 Ein wenig leichte, populärwissenschaftliche, feministische Theorie kann ja auch nicht schaden. Dachte ich mir. Da meine grauen Zellen eh schon so in Wallung waren, schob ich das nächste Gehirnfutter direkt hinterher. Nichts wirklich neues, aber es ist ja auch immer mal gut, bestehendes Wissen, bestätigt zu bekommen. Für alle, die sich noch nie ernsthaft mit dem Thema auseinandergesetzt haben, sicherlich eine gute Grundlage. Mir fehlte in diesem Buch einiges. Vermutlich auch Dinge, die in diesem Segment noch nicht ganz so populär gedacht werden, oder die noch in den Kinderschuhen stecken. Ich werde mich in absehbarer Zeit mal zum Thema hier auslassen. Vermutlich mehr als einmal. Judith Butler- die Mutter der "neuen" feministischer Theorie- wurde übrigens im vergangenen Monat 60. Ist ja auch noch kein Alter und dennoch gibt es noch so viel zu tun....


 Dieses Buch habe ich im vergangenen Monat nicht verschlungen. Aber ich möchte die kleine, wunderbare Geschichte dahinter nicht verschweigen. Ich bekam vollkommen unerwartet Post von Koni. Wir kamen vor einigen Jahren mal in Kontakt, als sie mich wegen einer kleinen Kooperation anschrieb. Die schickte mir dieses alte Schätzchen aus den 70ern. Es fiel ihr wohl in die Hand und schrie sie quasi an, dass es zu mir wolle. Wie wunderbar. Danke liebe Koni!!! Auch wenn ich ein ähnliches Exemplar neueren Datums schon im Schrank stehen habe, ist dies hier doch eine fabelhafte Ergänzung in meiner Sammlung.
 Es ist nicht so, dass hier schon wieder Stapel von Büchern liegen würden, die darauf warten, verschlungen zu werden, aber was gab es bei euch so? Irgendwelche Empfehlungen?

Sonntag, 28. Februar 2016

7 Sachen # 9. 16

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe. Gesammelt werden die Sieben jeden Sonntag bei Anita.


1. Gesaugt: Beginnen wir den Tag mal voll spektakulär. Staubsaugen am Sonntagmorgen im Sonnenschein. Um Punkt 9h. Aber anders verschwinden die Fusseln und Fädchen und Krümel vom gestrigen großartigen Nadelkränzchen ja nicht. Wo genäht wird, fliegen Späne oder so heißt es doch.


2. Geschnabuliert: Frühstück. Ziemlich großartig mit Resten von gestern. Viererlei Auftrich, selbstgemacht von Frau Postriot auf selbstgebackenem Brot, Karottenkuchen und lecker Tee.


3. Geklebt: Wichtige Post zu, damit ich sie direkt im Anschluss in den Briefkasten werfen konnte.


4. Gedreht: Eine schnelle Runde über den ersten Lieblingströdel des Jahres. Genau: Kein Gott, kein Staat, kein Herr, kein Sklave. Sowas kann man da auch erstehen. Darum auch Lieblingströdel.


5. Geschossen: Möwen. Keine Sorge, es kam kein Federvieh zu Schaden. Ich schoss nur mit der Kamera. Wunderbarer Sonnenschein heute auch. Hach!


6. Gestaunt: Mit den Augen, Hände hatten Pause. Unnabuxen als Lampenschirme. Ich war mit Frau und Herrn Postriot im Museum. In einem großen Museum. Immerhin haben wir uns drei der derzeitigen Temporärausstellungen angeschaut. Zwei waren großartig. Die Führung durch die erste leider nicht so. Aber wir sind ja auch schon selber schlau, von daher war das nicht so schlimm.


7. Gepackt: Diese Bücher aus. Nach Kaffee und Kuchen mit den Postriots und Herrn Fussel, bin ich noch ordentlich mit Lesestoff für die nächsten Wochen ausgestattet worden. Ich bin gespannt.


 Mein Kopf ist voll. Zu viel Kultur heute schon wieder. Furchtbar! Da kann ich den Rest des Tages jetzt auch auf dem Sofa verbringen. Sonntag und Sofa sind nämlich beste Kumpels und so. Habt es fein!

Samstag, 27. Februar 2016

Samstagskaffee vorm Nadelkränzchen


 Der erste Kaffee des Tages auf der neuen Denkerinnencouch neben den neuen Kissen. Dort werden sich heute hoffentlich ein paar wundervolle Damen niederlassen. Ich habe heute zum Nadelkränzchen geladen. Nachdem Antje und ich das in den letzten Jahren schon öfter zu zweit gemacht haben, hatten wir vor einiger Zeit mal den Drang, ein paar mehr Menschen dazuzuholen. Die ersten beiden größeren Nadelkränzchen fanden bei Antje statt. Heute habe ich geladen. Ich bin gespannt, was hier heute in meiner Wohnung gewerkelt wird. Und ich bin gespannt, da die ein oder andere Dame mir noch gar nicht in echt bekannt ist. Ich war da einfach mal ganz mutig und habe auf Bloggrundlage eingeladen. Das Ganze steigt in meiner Wohnung. Für irgendwas muss der ganze Platz hier ja gut sein. Im Zusammenhang mit der Orga des heutigen Tages wurde ich übrigens schon wieder größenwahnsinnig und überlegte, ob es nicht vielleicht mal Zeit wäre ein Ladyfest zu organisieren... Aber erstmal backe ich kleine Brötchen. Der Rest ist Zukunftsmusik.


 Ich habe für heute erstmal ein paar Ausbesserungsprojekte rausgesucht. Herr Fussels Bettmenschhose hat ein produktionsbedingtes Loch und einer meiner alten Lieblingsröcke braucht dringend einen neuen Gummizug. Muss ja auch mal gemacht werden. Meine Laune ist bestens. Ich habe gerade echt einen Lauf. Ein wenig gehetzt war die Woche zwar, aber sie brachte auch so viele Glücksmomente. Alleine zwei Mal kamen vergangene Woche Lernende nach zwei Unterrichtsstunden zu mir und sagten mir, dass sie die Stunde gut gefunden hätten. Wow! Sowas hätte ich meinen Lehrenden in dem Alter ja niemals gesagt. Das geht doch runter wie Öl. Demnächst steht wieder eine Beurteilung meiner Lehrtätigkeit an. Da gehe ich doch so mal ganz entspannt ran. Dazu noch die drölfzillionen großartigen Themen, die sich in meinen Hirnwindungen stauen und die ich demnächst mal verbloggen will. Dazu ein paar coole Projekte, die auf Umsetzung warten. Ich bin zwar vollkommen übernächtigt, da der Schlaf ein bisschen auf der Strecke blieb, aber läuft gerade bei mir. Es ist wichtig, sowas auch mal festzuhalten. Für schlechte Zeiten und so. Für den Schlaf heißt es im Moment: Noch 21 Wochen, dann ist Sabbathjahr. Dann kann ich ganz viel schlafen, wenn ich will. Oder ein Ladyfest organisieren. Yeah! Und damit schicke ich ein bisschen gute Laune rüber zu Andrea.

Freitag, 26. Februar 2016

Ein schwedischer Morgen


 Diesen Eintrag hatte ich für genau einen solchen Tag wie heute reserviert. Es ist immer noch Winter. In Hamburg fältt gerade feinster, fetter Schneeregen vom Himmel. Ich habe es so satt. Es ist die Zeit, in der ich diese Jahreszeit wirklich über habe. Darum heute ein paar Sommererinnerungen. Ich hatte schon stapelweise Bilder von Antjes und meiner Wanderung auf dem Vasaloppsleden in Schweden gezeigt und hier kommen noch mehr. Allerdings ganz leise Bilder. Für ein bisschen Träumen vom Sommer.


 An unserem ersten Morgen in der Sundetsstuga wurde ich morgens sehr früh wach. Irgendwann um 5:30h. Ich hätte mich nochmal umdrehen können und wäre vermutlich wieder eingeschlafen, doch ich riskierte einen Blick aus dem Fenster und dachte, dass man sich das draußen doch mal lieber aus der Nähe anschauen sollte. Antje schlief noch eine Runde weiter. Ich war ganz alleine draußen, genoss den Morgen. Und weil es so wundervoll und so unfassbar leise war, gibt es jetzt mal ohne Worte Bilder.












  Es war wirklich kein Geräusch zu hören. So leise kann die Natur sein. Und so wundervoll. Schweden ist das Land, wo man irgendwann nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist. Oder wo das Wasser aufhört und der Himmel anfängt. Das ist gut so. Urlaub für die Augen, die Ohren, alles. Und darum immer und immer wieder Schweden. Dieses Jahr früher oder später auch wieder. Ich freue mich so sehr darauf!

Donnerstag, 25. Februar 2016

Kissenschlacht an der Nähmaschine


 Es könnte einem vorkommen, als würde ich in letzter Zeit nur noch Kissen und Kissenbezüge nähen. Ja irgendwie ist das auch so. Aber heute gibt es ein paar neue Kissen für mich.


 Ich habe vor kurzem ein paar feine Stöffchenstückchen ergattert. Die wollte gerne ein bisschen in Szene setzen. Allerdings relativ puristisch. Ein bisschen weißer Stoff war zum Glück noch da. Und was ich nicht neu kaufen muss, freut mich umso mehr.


 Fein eingelocht, dank Alex´ wunderbarer Idee, Inspiration und Anleitung.


 Das Bettschlafsofagelöt ist übrigens meine neue Denkerinnencouch im Arbeitszimmer. Ausziehbar, so dass demnäcsht noch mehr Gäste gemütlich in meiner Wohnung übernachten können, ohne dass sie im Wohnzimmer schlafen müssen. Was für ein Luxus. Diese Kissen sollen aber erstmal für mehr Behaglichkeit beim Denken für die Arbeit sorgen. Auf dem Sofa arbeitet es sich am Besten, oder? Meine neuen wunderbaren Kissen dürfen noch rüber in die Donnerstagssammlung. Demnächst gibt es noch mehr. Ich habe da noch so ein paar ganz spezielle Pläne für die Denkerinnencouch.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Unperfektes Bloggen oder so


 Und da sitze ich so auf meinem Sofa und denke rum. Übers Bloggen. Seit fast vier Jahren tue ich hier kund, was durch meine Hirnwindungen schlängelt, was meine Hände produzieren, was in meinem Alltag so passiert und was mich bewegt. Und gerade in letzter Zeit sind es einige Gedanken, die sich auf das Bloggen beziehen. Sie sind ganz unterschiedlicher Natur. 


 Zum Einen wäre da natürlich immer das Gesellschaftskritische. Es gibt haufenweise Blogs zu diesen und jenen Themen. Einigen folge ich, um meine grauen Zellen zu füttern. Ich lebe sie, die Themen und Werte, die mir wichtig sind. Sie kommen hier nicht häufig zum Tragen. Viel zu oft hat das den Grund, dass ich wegen meines Studiums immer das Gefühl habe, all meine Gedanken und Meinungen mit brauchbaren Quellen belegen zu müssen. Meine wissenschaftliche Ausbildung steht mir da ein bisschen im Weg. Auf der anderen Seite habe ich große Lust, so einiges einfach mal so in den Orkus zu blasen, dies aber auf eine verständliche Weise. Auf der anderen Seite steht nämlich auch das Bedürfnis, die Dinge so auszudrücken, dass sie möglichst viele Menschen verstehen können. Vollkommener Widerspruch. Ebenso wie diese Themen vielleicht auch irgendwie zu den leichten Handarbeitsthemen stehen. Aber ist die Welt nicht voller Widersprüche? Ich hoffe so sehr, dass ich irgendwann die Kurve bekomme.


 Ein anderes Thema ist natürlich das Handgearbeite. Ich habe schon lange keine Anleitung für irgendwas geschrieben und bebildert. Ich tanze auf diversen Linkpartys rum, erzähle aber eher selten, woher ich Schnitte und Stoffe bekomme. Dazu bleibt zu sagen, dass ich diese Linkpartys sehr mag. Weniger, um möglichst viele Klicks zu bekommen, als vielmehr als Möglichkeit des Austauschs. Zu Beginn meiner Internetkarriere standen Foren zum Austausch. Ich vermisse sie nicht. Ich mag die Blogs, auf denen sich vieles viel besser darstellen lässt. Ich mag aber auf der anderen Seite keine Schnitte oder Stoffhandelnden bewerben. Denn nichts anderes als Werbung ist es, wenn ich mit Namen von Handelnden um mich werfe. Mir ist klar, dass viele Kreative um jede Werbung dankbar sind, aber ich habe ja für das Material bezahlt und warum sollte ich da noch Werbung machen? Zudem muss ich bei den meisten Schnitten meistens noch drei bis elf Änderungen vornehmen und wieviel ist dann noch vom ursprünglichen Muster übrig? Auf der anderen Seite finde ich es auch irgendwie zu simpel einfach Ideen von anderen zu nehmen und eins zu eins umzusetzen. Ich agiere gerne als Inspirationsquelle, ich werde aber nichts Vorgefertigtes liefern. Dazu mochte ich es schon immer viel zu sehr, die Kopfinhalte in Aktion zu bringen, anstatt sie mit Fertigem vollzustopfen. Selbstgekochtes schmeckt immer noch besser als Dosenfutter, oder? Selber denken macht klug. Und Kopien fand ich schon immer langweilig. Ich bin lieber ich selbst. Wenn ich hin und wieder mal Werbung mache, dann wurde diese nicht bezahlt im kapitalistischen Sinne, sondern es sind Dinge, die mich begeistern.


 Und wie ist das mit dem Rest? Ich lese auch andere Blogs. Habe ich bereits erwähnt. Allerdings musste ich in den letzten Monaten feststellen, dass ich diese Hochglanzblogs kaum noch ertragen kann. Es ist schön, dass es Menschen gibt, die vom Bloggen leben können oder sich wenigstens ein bisschen Taschengeld damit verdienen. Menschen, die ziemlich professionell an die ganze Sache herangehen. Helle, arrangierte Bilder liefern. Mein Weg ist das nicht. Irgendwie finde ich es auch etwas unspannend, wenn die Blogs nur noch aus Kooperationen und Werbung bestehen. Aus Gründen, die ich bereits genannt habe. Ich mag Blogs, die mich inspirieren, die mich zum Denken anregen und nicht die, die mich zum Konsumieren überreden wollen. Natürlich sehe ich auf Blogs manchmal etwas, was mir gefällt, was käuflich ist. Dann frage ich eben nach. Und dann entstehen Gespräche, vielleicht ein kleiner Austausch oder eben neue Freundschaften (alles schon passiert). Und sollte es nicht so sein?


  Und vielleicht ist der oberste Grund, warum ich echte Blogs von echten Menschen, mit Herz, Gefühl und Leben gerne mag. Dass in dieser Welt schon viel zu viele krude Ideale verbreitet werden, reicht mir auf anderen Ebenen schon vollkommen. Wenn ich mich unter Druck setzen lassen möchte, dann kaufe ich eine Hochglanzfrauenzeitschrift. Das Internet gibt mir auf der anderen Seite aber zum Glück die Möglichkeit zu erfahren, dass es nicht nur mir mit bestimmten Dingen so geht, wie es mir geht. Und darum mag ich die Blogs die echt sind, die Ecken und Kanten haben, die mich inspirieren, mir aber nichts Fertiges vorsetzen. Und darum ist auch mein Blog ein solcher. Bleibt wie ihr seid. Denn nur Nullen haben keine Ecken und Kanten. So, das musste mal raus. Danke für die Aufmerksamkeit. Danke für eure lieben Kommentare und Rückmeldungen. Denn, wenn ich trotz all dem behaupten würde, ich würde diesen Blog nur für mich schreiben, wäre das absolut geflunkert. Ich mag die Reaktionen, die ich zurückbekomme. Macht weiter so!

Dienstag, 23. Februar 2016

Bandshirtupcycling # 2


 Vergangene Woche habe ich die riesiggroße Decke gezeigt, die ich aus alten Bandshirts eines alten Kumpels gezaubert habe. Ein paar Shirts blieben noch übrig. Aus denen sollte auch noch etwas werden.


 PENNYWISE hatten es in die Decke schon mit einem anderen Shirt geschafft. Dieses hier war ein Raglanshirt und darum meiner ästhetischen Meinung nach nicht so gut für die Decke geeignet. Den Druck fand ich perfekt geeignet für diese Gucklochvariante. Ich könnte Alex dafür knutschen, dass sie nicht nur mir gezeigt hat, wie das geht. Auf die Vliesverstärkung pfeife ich allerdings meistens. Sieht doch wunderbar aus, oder?


 Der Herzfallschirm stammte von der Vorderseite des Shirts von den BOXHAMSTERS. Es war der einzige Druck auf der Vorderseite und wäre mir in der großen Decke zu sehr verschwunden, da er nur so klein ist. Also ab ins Loch. Und es muss ja nicht immer mittig sein.


 In dieses Motiv von A WILHELM SCREAM habe ich mich schon beim Auspacken total verliebt. Das hätte ich fast unter den Tisch fallen lassen. Hier ist die Locheinfassung aufgrund von blauem Stoffmangel einfach mal weiß geworden.

  Nachdem ich hier die letzte Naht gesetzt hatte und das fertige Stück auf meinem Tisch lag, bekam ich kurz selbst Schnappatmung. Es war definitiv mein absoluter Liebling. So wunderschön. Mit Möwen fängt man mich. Auch wenn sie kacken.


 Von diesem Kissen gibt es nur ein Arbeitstischfoto. Das Shirt von ASTRA KID hatte ich auseinandergenommen und es sollte eigentlich einen Platz in der Decke bekommen. Der Schriftzug war im Nacken, die Anlage auf der Brust. Zwei Teile. Irgendwie hatte ich die Stoffstücke zur Seite gelegt und sie erst beim Aufräumen wiedergefunden, als das Gesamtprojekt schon beendet und eingepackt war. Aber ich wollte es nicht unterschlagen. Also habe ich am Posttag noch schnell diesen Kissenbezug gezaubert. Zwei Löcher. 


 Für Kissenbezüge komplett aus Shirts war ich übrigens zu faul. Da hätte ich ja die Ovi nehmen müssen und so oft wollte ich nicht umfädeln. Ich habe da so einen Tick mit immer passendem Nähgarn zum Stoff. Bei allen Kissen habe ich mich für das Maß 50 x 50 cm entschieden, da ich keine Drucke anschneiden wollte. Damit dürfen diese Kuschelteile heute noch rüber in die Dienstagssammlung.

Sonntag, 21. Februar 2016

7 Sachen # 8. 16

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe. Gesammelt werden die Sieben jeden Sonntag bei Anita.


1. Gekopiert: Schnitte. Bei diesem Linienwirrwarr hilft immer nur die Folientechnik.


2. Geschnitten: Zu. Mal drei. So fusselig.


3. Gegabelt: Torte. Ich brauchte für den Sonntagsspaziergang ein Ziel. Also war die Konditorei mein Ziel. Uns vegan Lebenden geht es ja immer so schlecht. Nichts können wir essen. Darum musste es heute Torte sein.


4. Gelost: Aus. Ein bisschen schmunzeln musste ich schon, als ich Sabrina und Sabrina zog. Es ging aber alles mit rechten Dingen zu. Die beiden haben je ein Einschlaflavendelgespenst gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!


5. Gepuhlt: Neue Garnfarbe auf die Ovi.


6. Genäht: Mehr als eine Naht.


7. Gehämmert: Sehr zur Freude der Nachbarn glaube ich. Aber es war auch nur ein Nagel.

 Soviel zum heutigen Sonntag. Habt eine gute Woche!