Mittwoch, 10. Oktober 2012

Anleitung: Monströs

 Heute also meine erste Anleitung. Für: STOFFMONSTER!!!

 Ich habe diese Monster vor einigen Jahren mal in der Förderschule im Rahmen des Kunstunterrichts und zur feinmotorischen Förderung eingebracht. Damals hatte ich da einen Haufen total kunstfrustrierter Schülerinnen und Schüler vor mir sitzen, die alle meinten, kein Kunst zu können. Also dachte ich mir dieses Projekt aus, um ihnen die Hemmungen zu nehmen und Kunst für sie wieder zu etwas zu machen, was man nutzen kann, um sich auszudrücken und im Grunde genommen vollkommen hemmungslos sein kann. Außerdem wollte ich ihnen zeigen, dass Kunst eben nicht immer nur Bilder malen heißt, sondern dass man Kunst auch anfassen kann. Dazu bot sich das Thema "Monster" an. Denn wer weiß denn schon wie Monster aussehen? Egal wie verbeult und ungenau sie am Ende aussehen: Es sind eben Monster. Und Monster sind wild. Oder chaotisch. Oder lieb. Oder... Oder... Mittlerweile nutze ich dieses Projekt auch, um Schülerinnen und Schülern das Nähen mit Hand und der Maschine beizubringen und einen ersten Einblick in die Möglichkeit der Schnittgewinnung zu gewähren. Das ganze Projekt kann also vielfältigst umgesetzt werden. Mit Kindern oder für Kinder. Jugendliche lassen sich davon teilweise auch noch begeistern.

 Für die folgende Anleitung habe ich keine Schülerarbeiten verwertet, sondern alles Bildmaterial stammt von mir. Los geht es mit einem Bild. Ein Monsterbild. Jeder darf sein Monster malen, wie es ihm gefällt. Es gibt keine Regeln.


 Von diesem Bild wird dann der Schnitt abgenommen. Am besten paust man das Monster auf Butterbrotpapier durch.


 Es gilt unbedingt zu beachten, dass Arme und Beine dick genug sind, sonst gibt es hinterher wilde Überraschungen beim Wandel von 2D zu 3D. Korrekturen kann man auf dem Schnitt vornehmen. Dann den Schnitt ausschneiden.


 Dann natürlich den Stoff in der gewünschten Form zuschneiden. Für Schüler ist es hierbei wichtig, dass sie lernen, dass Stoff eine rechte und eine linke Seite hat. Besonders bei asymmetrischen Formen bekommen sie sonst Probleme. Ebenso können auch direkt weitere benötigte Applikationen ausgeschnitten werden. Die Genauigkeit der Form ist hierbei nicht wichtig. Auch muss kein teurer Stoff her. Es reichen Reste, die man sich wild zusammenschnorren kann. Es wird ja ein MOOOOOOOOONSTER- huhu!!!


  Die Applikationen mit einem Zickzackstich feststeppen. Hierzu kann man auch unterschiedliche Garnfarben wählen.


Dann die Vorder- und Rückseite des Monsters aufeinanderlegen, zusammensteppen und die Kanten versäubern. Nicht vergessen das Wendeloch offen zu lassen!


 Vor dem Wenden an den nach innen zeigenden Ecken kleine Einschnitte vornehmen, damit sich der Stoff nach dem Wenden dort nicht zu sehr zusammenzieht.


 Dann das ganze Monster einmal umkrempeln. Für kniffelige Ecken nimmt man eine Stricknadel oder einen langen Pinsel zum Auswölben zur Hilfe. Nun das Monster mit Füllwatte ausstopfen (für die preisgünstigste Variante für Füllwatte nehme ich die günstigsten Kissen in 80 x 80cm eines großen schwedischen Möbelkaufhauses auseinander). Manche Schüler mögen ihr Monster lieber etwas fester gestopft, andere eher weicher. Dem Endprodukt tut das keinen Abbruch. Hier kann also jeder machen, wie er oder sie es will.


 Zum Schluss die Wende- und Stopföffnung schließen. Dies kann entweder mit dem Matratzenstich oder auch wieder für Faule mit der Nähmaschine mit Zickzack- oder Gradstich passieren. Knöpfe oder einfache Stickereien dienen als zusätzliche Augen. Fertig!


 Wer dieses Monster für kleinere Kinder nähen möchte, lasse wegen der Verschluckgefahr die Knöpfe weg. Fanstastisch zur taktilen Förderung ist auch die Verwendung verschiedener Materialien für die Applikationen (Cord, Samt, Teddyplüsch, Frottee etc.), da gibt es dann viel zu "begreifen". 

 Und weil das heute meine erste Anleitung auf diesem Blog ist, verlose ich dieses wundervolle Monstermodel direkt vom Nähtisch weg. Wer mitmachen möchte hinterlässt bis Freitag, 12.10.12. um 23h einen Kommentar. Die Kommentare werden moderiert, fließen aber alle in die Verlosung ein. Viel Glück!

1 Kommentar:

  1. Ja ich brauch noch ein Monster. Ich habe erst 3 zu Haus, da kann ich ein 4. gut gebrauchen! :-)

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