Donnerstag, 15. Oktober 2015

Musikdonnerstag mit YELLOWKNIFE


 So, heute endlich mal wieder gute Musik bei Frau Jule. Gerade werden YELLOWKNIFE zwischen meinen Ohren total abgefeiert. Hatte ich schon lange nicht mehr. Also gute neue Musik in meinen Ohren. Irgendwie hat die sich in den vergangenen Monaten wirklich rar gemacht. Darum war ich umso erfreuter, dass ich das erste Album dieser feinen Band für allschools.de besprechen durfte. Das ganze "professionelle" Review gibt es hier.


 Andererseits fühlte ich mich beim ersten Genuss dieser Band um etwa 15 Jahre zurückkatapultiert. Damals als der Emo abgefeiert wurde. Denn obwohl es hier öfter mal eher krachend zur Sache geht, bin ich in tiefstem Herzen doch ein Emomädchen. Aber bitte diesen Pullunderemo. Nicht das was später daraus gestrickt wurde mit fiesen Frisen, Pink und Würfelketten. Und für ersteres taugen YELLOWKNIFE ganz wunderbar.


 Und erschreckenderweise passen diese neueren Texte jetzt genauso gut zu mir, meinem Leben und meiner Situation, wie vor 15 Jahren schon. Es ist schon seltsam das mit dem Suchen, Finden, Verlieren, Zweifeln, Irren und Wirren im Leben. Es hört ja doch nie auf. Immer neue Aufgaben und Herausforderungen. Alles andere wäre ja auch irgendwie langweilig. Wie gut, dass es immer Bands gibt, die einem den passenden Soundtrack liefern.


 Was ich an YELLOWKNIFE übrigens noch sympathisch finde, ist der Punkt, dass sie nicht in diese mich immer nervende Frauenfalle getappt sind. Leider haben nämlich viele Emobands in ihren Texten diesen einen fetten Makel, der mir den Genuss oft vermiest: Die bösen Frauen sind meistens schuld am emotionalen Drama der Protagonisten. Ja, die meisten Emobands sind mit Männern bestückt, die dauernd von Frauen enttäuscht und verlassen werden. Manchmal fällt auch noch ein Liebeslied ab, wenn es gerade passt. Selten aber werden Frauen als gute Freundinnen, hilfreiche Menschen oder ähnliches besungen. Das ist zwar nicht nur beim Emo so, aber mir fiel es im Zusammenhang mit YELLOWKNIFE auf, dass sie größtenteils so wunderbar geschlechtsneutral texten. Leider hatte ich aber kein Booklet zur Hand. Da finde ich Textanalyse immer etwas schwer. Wer das an dieser Stelle anderer Meinung ist, darf das gerne kundtun.


 Die Bilder sind auf dem Konzert dieser feinen Band vergangenen Freitag im Kleinen Donner in Hamburg entstanden. Ich hatte da mal wieder Spaß mit mauer Beleuchtung. Aber wie der gute Mitch mal meinte: "Unter nicht optimalen Bedingungen lernt man am besten Fotografieren." Die komplette Bildergalerie findet ihr hier. Ein Review habe ich mir aus Gründen geschenkt. Vielleicht kann ich ja auch einfach mal genießen.

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