Samstag, 30. September 2017

Samstagskaffee und Netzfunde # 26


  Den Samstagskaffee gibt es heute mit toller neuer Musik. Das war eine komische Woche. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, das Universum hängt irgendwie schräg. So viele anstrengende, komische Sachen sind passiert. Lag wohl an den Nachwehen des vergangenen Sonntag. Auf der anderen Seite waren aber auch ganz viele großartige Dinge dabei. Das lag wohl auch an den Nachwehen des vergangenen Sonntag. Meine "neue" Klasse hat mir mehr als einmal fast die Tränen in die Augen getrieben. Nicht weil sie so furchtbar waren, sondern so unfassbar großartig und wunderbar. Mein Herz schmolz dahin. Dann kam ein ganz fabelhaftes Päckchen hier an, mit haufenweise einmaligen, selbstgemachten Schleckereien und eben auch diesen Sternchen. Vielen, vielen Glückssternchen. Nochmal Herzschmelz. Donnerstag war ich eben auf diesem MC (!!!) Releaskonzert von DAIN FADINZT und KUKU. Das sind die neuesten Projekte aus dem Hause BARNER 16. Ich war das erste Mal unter der Woche abends draußen, seit die Arbeit wieder begonnen hat. Aber ich hatte ziemlich schnell diesen Punkt erreicht, wo es einfach nur heißt: "Egal wie früh der Wecker morgen klingelt, das hier ist einfach zu geil, um an morgen zu denken." Den krönenden Abschluss der Woche bildete dann gestern unsere Jugendclubdisco. Ich habe viel getanzt hinter der Theke. Fabelhaft!  

 
 Aufgrund der laaaaaaangen Arbeitswoche fallen die Netzfunde diese Woche auch ein bisschen spärlich aus:

 Das Kotzende Einhorn hat sich mal wieder Mühe gegeben. Als ich beim Morgenkaffee diesen Beitrag las, dachte ich, dass das ja irgendwie doch eher eine kurze Zeitspanne ohne Nazis im Bundestag war. Seit 1998.

 Spannend auch, dass neue Bundestag ab diesem Jahr der männlichste seit 1998 sein wird. Ein Schelm, wer da Zusammenhänge zusammenwürfeln will.....

 Beim Kraftfuttermischwerk gab es den passenden Soundtrack nach passenden einleitenden Worten zu den aktuellen Geschehnissen. So gut konnte ich das am Montag nicht formulieren. 

 Mein passender Soundtrack ist dazu eher so hochpolitisch auf die Fresse. Ich habe doch glatt vergangenen Sonntag noch die neue Platte von PROPAGANDHI für allschools.de rezensiert, die gestern unter dem Titel "Victory Lap" erschienen ist. Erstes Video kommt zum Song "Failed Imagineer".

 DAIN FADINZT haben ja diese Split-MC zusammen mit KUKU herausgebracht. Beide die neuesten Projekte aus dem Hause BARNER 16. Wahrster Song, den ich seit langem gehört habe, ist wohl "Geht auf die Nerven". Unbedingt auch dieses famose Video genießen, nicht "nur" die Musik. Vermutlich muss ich dazu noch eine anständige Rezension für allschools schreiben. 

 Noch was ganz anderes: Etwas zum Schmunzeln für Insider, die wie ich häufig mit der U2 unterwegs sind. Hihihihi. Alle anderen dürfen sich wenigstens über die Stationsnamen freuen.

 Deutsche Grammatik ist echt für die Tonne. Also ich dachte ja, dass ich Kommaregeln wenigstens ein bisschen beherrsche, doch nach diesem Quiz bin ich mir nicht sicher, ob ich wirklich Deutsch (fachfremd) unterrichten sollte....

 In eigener Sache: Ich freue mich schon wahnsinnig auf Montag, wenn die Politisierungssammlung online geht. Da sind so viele tolle Sachen zusammengekommen. Ihr könnt euch heute noch dazu werfen. Wahlweise jetzt schon durch die Links in den Kommentaren klicken.


 Den Tag heute schenke ich mir und den schönen Dingen des Lebens. Der Regen in Hamburg wird mir da keinen Strich durch die Fabelhaftigkeit machen. Noch schnell bei Andrea vorbei und dann weiter Musik hören und genießen. Hach! Habt es fein und hoffentlich ein laaaaaaanges Wochenende.

Freitag, 29. September 2017

Fundstücke aus St. Schanzenbüttel


 St. Schanzenbüttel is my homebase. Also St. Pauli, Schanze, Eimsbüttel. Für Hamburg ist das ziemlich erwartungsgemäß. Aber irgendwie ist es da ja auch schön. Es gibt so viel zu entdecken.







 

  Das nur, bevor hier vermutlich bald mit Herbstbildern um sich geworfen wird und weil Sonne am Freutag ja immer was fantastisches ist.

Donnerstag, 28. September 2017

Ein Jahr für mich- Rückblick

 Seit knapp vier Wochen bin ich wieder dabei im Arbeitsalltag anszukommen, nach einem Jahr nur für mich. Bevor es losging, habe ich mir hier ein paar Gedanken gemacht, was ich denn so gedenke zu machen. "Hahahahaha!", sage ich da nur. Wie ich eben bin: Scheiß auf Pläne! Die sind dazu da, über den Haufen geworfen zu werden. Ein paar Dinge habe ich von der "Liste" gemacht, die für mich wichtigsten auf jeden Fall. Der Rest ging irgendwie über Bord. Aber das wurmt mich keinen Meter.




   Begonnen hat alles mit der Reise über Helsinki und Stockholm in den schwedischen Wald.


  Irgendwie kam ich danach nicht so recht vom Fleck, konnte aber irre Viel Zeit mit Lieblingsmenschen verbringen. Schlimmerweise traf es einige davon schon zu Beginn des Jahres ganz hart. Aber ich hatte ja Zeit und helfende Hände. Ein Mensch meinte in dieser Zeit mal zu mir: "Du bist die einzige, die ich wirklich um Hilfe bitten konnte. Alle anderen arbeiten und haben eigentlich keine Zeit. Da hätte ich nur ein schlechtes Gewissen, wenn meine Hilfsanforderung zu noch mehr Stress in ihrem Leben führen würde." Eine bittere Erkenntnis, aber ich glaube, mir wäre es in dieser Situation ähnlich gegangen. Um Hilfe bitten können und dürfen ist in unserer Welt eben nicht selbstverständlich. Ich möchte mich da gar nicht ausnehmen. Und auf der anderen Seite ist es eben wirklich so, dass es auch Arbeit ist, alles stehen und liegen zu lassen und einem hilfsbedürftigen Menschen zu helfen, Hilfe zu Stress führt. Kein Wunder, dass das mit der Hilfe holen und geben meistens erst dann funktioniert, wenn es (fast) schon zu spät ist. Drecksmist, doch irgendwie.


  Was ich wirklich sehrsehrsehr genossen habe, aber auch erst üben musste, war einfach mal rumsitzen und nichts tun. Löcher in die Luft starren, sich Langeweile gönnen. Ja, Langeweile. Ich! Irgendwann bin ich da voll drauf abgegangen und habe das hart abgefeiert. Zwischenzeitlich musste ich schlimm überlegen, wann ich das letzte Mal Langeweile hatte. Ich habe keine Ahnung. Auf jeden Fall führte es zu stapelweise (innerer) Ruhe. Fantastisch!

 
 So hätte ich es fast nicht mehr geschafft, das Nordlicht zu sehen. Da es auf Island vergangenen Winter wenig Schnee gab, zog es mich dann eben doch wieder nach Schweden. Ist ja auch gar nicht schlimm. Schnee! Und Nordlicht! Es war wunderbar. Und mal wieder ein Trip alleine. Dazu muss ich eigentlich nochmal einen Extrabeitrag schreiben. Es war wunderbar!

 
 Allerdings war ich in dem Jahr auch erschreckend viel krank. Vermutlich hat mein Körper irgendwie gecheckt, dass er sich das jetzt mal leisten darf. Teilweise hielten sich die Erkältungen über mehrere Wochen und danach war ich immer noch lange irre platt. Aber ich konnte es mir ja leisten und vermutlich hat es den Drall zur Langeweile begünstigt.


  Karneval habe ich endlich mal wieder ordentlich gefeiert. Zwar auch das halbkrank, aber immerhin. Ich hatte einen riesigen Spaß. Das hat sehr gut getan.


 Natürlich habe ich etwas neues gelernt: Silberschmieden. Das war toll! Die entstandenen Schmuckstücke trage ich wirklich häufig. 
 
 Nebenbei habe ich mal noch meine gesamte Wohnung gestrichen und so halbgar entrümpelt. Dabei konnte ich auch mal wieder einiges über mich erfahren. Irgendwie war auch das eine gute Aktion.





 Dann begann die Festivalsaison. Immergut, Gott Sei Punk, A Summer´s Tale. Da war es sehr schön, dass ich mir keine Gedanken machen musste, in welchem Zustand ich am Tag danach auf der Arbeit aufschlage und auch viel grundentspannter und leistungsfähiger war. Eine ganz fabelhafte Erfahrung, die ich seit dem Studium nicht mehr hatte. Ähnlich ging es mir bei den Konzerten. Nicht ständig mit dem Gedanken vor der Bühne stehen, dass es morgen früher als sonst werden wird.




  Zum Abschluss noch der Urlaub in Småland, bevor irgendwie so dummer, unnötiger Mist passierte. Aber ohne diesen Mist hätte ich wohl nie die Wanderschuhe geschnürt und wäre den Vasaloppsleden gelaufen. Von daher hat alles seine Berechtigung.


 Ruhe und Rhythmus habe ich auf jeden Fall (wieder) gefunden. Meine Yogamatte ist schon wieder rutschig geturnt und ich schaffe es bisher gut meine wiedergefundene Yoga- und Meditationspraxis im Alltag beizubehalten. Das ist ebenfalls fabelhaft.

  
 Für den Blog brachte es defintiv auch eine Menge Anschub, fand ich. Politische Gedanken habe ich mir immer schon gemacht, aber im vergangenen Jahr glaube ich wirklich mehr als vorher. Das lag vermutlich auch daran, dass mein Kopf so wunderbar frei und weit und offen war. Ich hatte auch Zeit, mich mit den Dingen intensiver auseinanderzusetzen. Macht es bunter, wilder, tiefgehender. Mal sehen, in wie weit ich das beibehalten kann. Ich merke schon, dass die Begeisterung für die "Politisiert Euch Aktion" ein wenig rückläufig ist, aber ich denke es war ein guter Anstoß für so einiges. Genäht habe ich natürlich auch so einiges und auch anderes mit meinen Händen gemacht. Einfach durch das vergangene Jahr klicken.


 Ein Jahr mit viel oben und ein bisschen, dafür sehr tief unten. Irgendwie ist das ja supergut, oder? Am Allerbesten fand ich auf jeden Fall die unglaubliche Freiheit, spontan sein zu können. Sowohl was meine Tagesplanung als auch was das Reisen anging. Zu Beginn hatte ich ein bisschen Bammel, dass es zu viel Freiheit für mich werden könnte und ich wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen würde, aber das ist nicht passiert. Es wird nicht mein letztes Sabbatjahr gewesen sein. Ich bin in der privelegierten Position, einen Job zu haben, den ich wirklich mag. Das Sabatjahr war auch eine gute Gelegenheit, das mal wieder festzustellen. So ganz ohne Arbeit geht zwar auch, aber es fehlt eben etwas. Es steht der wilde Plan, im nächsten siebten Jahr wieder eines zu machen. Und dann nähe ich diese Winterjacke- hahaha! Heute darf das noch in die Donnerstagssammlung, denn was kann man sich besseres selbst machen, als ein Jahr in Freiheit?

Dienstag, 26. September 2017

Geniale Dilletanten und Handeln


"im Unterschied zum „Profi“ zu seinen „Fehlern“ nicht nur stehe, sondern sie als tatsächliche existierende Realität akzeptiert und sie ganz bewusst in sein Werk einbezieht." (Zitat ebd.) Geniale Dilletanten eben. Mit Fehlern und Makeln. Wenn Hochkultur die Nase hoch trägt und rümpft, bin ich auch lieber Subkultur.



 Auch das DIY... or die! dieses Blogs steht unter diesem Schirm. Schwer inspiriert aus der Punkszene und eigentlich nur bedingt Punk. Aber Spaß macht es, die Dinge so zu gestalten und zu machen, wie und wann ich das brauche. Und das gilt nicht nur für das, was ich mit den Händen machen kann. Das Hirn, die Gedanken und Worte muss man auch benutzen. In diesem Sinne habe ich also einen neuen Patch gestickt. Mal wieder frei mit der Nähmaschine. Nicht ganz gerade, der Stoff hat sich trotz Stickrahmens verzogen. Aber seis drum. Er ist gut, so wie er ist.



 Streben wir nicht alle viel zu oft einem Perfektionismus hinterher, der nicht zu erfüllen ist? Im Job, in der Freizeit, bei Familie und Freundesmenschen. Und wie oft scheitert man daran. Dabei ist Ehrlichkeit viel einfacher. So sein, wie man ist. Man kann an sich arbeiten, Eigenschaften nachjustieren, aber es sollte nicht krampfig werden. Man sollte auch zu seinen Fehlern und Makeln stehen. Denn sie sind keine. Sie sind von der Gesellschaft angedichtet. Zu oft. Da macht man einen Fehler, weil eben die Umstände gerade nicht passten. Weil der Kopf woanders war, das Herz einen Hüpfer machte, man unsicher ist, weil Fragen eigene Inkompetenz aufzeigen könnte.


 Wenn man die Dinge aber selbst in die Hand nimmt, dann kann man die Welt verändern. Und wenn sie dann Macken hat, dann sind das vielleicht bessere Macken als diese monströsen, die sie gerade derzeit hat. Auch wenn es die kleinen Dinge sind. Kleine Schritte in die richtige Richtung sind besser als gar keine Schritte. Meckern ist einfach, da kann man auf dem Sofa bleiben. Die Dinge in die Hand nehmen rockt. Etwas bewegen, auch wenn es manchmal ein paar Schritte zurück geht. Auch wenn man belächelt wird, weil andere meinen, es würde nichts bringen oder man würde ja dieses oder jenes nicht beachten. Gestern las ich dieses Zitat von Charles Bukowski: "Das Problem dieser Welt ist, dass die intelligenten Menschen so voller Selbstzweifel und die Dummen so voller Selbstvertrauen sind." Passt! Das gilt nicht nur fürs Handarbeiten sondern auch für sämtlichen anderen weltverbessernden Kram. Gesellschaftlich, politisch, undundund. Machen, nicht Meckern.



 Und in diesem Sinne geht es auch darum, die Kompetenzen und Stärken in den Fokus zu richten. Bei sich selbst und bei anderen. Bei Problem zu unterstützen und nicht mit dem Finger und "höhöhö" darauf zu zeigen. Und im Zweifel sein eigenes Handeln hinterfragen und etwas ändern. Mach´s selbst, wenn dir was stinkt. Nicht: Mach´s besser, sondern: Mach´s anders. Ich bin gerne eine geniale Dilletantin und manchmal eine Dilltante. Hmmmmm... Dill. Neuer Patch für die Jeansjacke. Heute in der Dienstags-, der monatlichen Politik- und Handarbeitsammlung und immer auf der Straße. Seit Sonntag noch lauter als je zuvor!

Montag, 25. September 2017

Katerstimmung


 Guten Morgen Dunkeldeutschland. Da ist was los. Blau angemalte braune Scheiße rollt durch die Gegend. Diese blau angemalte Nazipartei hielt gestern Abend in dreihundert Metern Luftlinie meiner Wohnung ihre Wahlparty ab. Bis es laut wurde im Viertel, da sind sie dann doch lieber abgehauen. Das hat mich ein wenig beruhigt. Doch ruhig werde ich nicht sein in den nächsten Jahren. War ich vorher auch nicht. Da haben wir das, was niemand für möglich gehalten hat. Ein brauner Spitzenkandidat der nach der Wahl von "Jagd auf die Regierung" spricht, lässt mich gruseln. 
  
 Mir fehlt es immer schon an Gelassenheit. Ich glaube auch nicht, dass sie in diesem Fall weiterhelfen wird. Mit Sicherheit werde ich gleich zur Arbeit gehen, mit der Bestätigung, dass es wichtig ist, die Menschen, die morgen wählen gehen werden, zu befähigen demokratische Parteien von undemokratischen unterscheiden zu können. Das kann ich auch unter Wahrung des Beutelsbacher Konsens.


  Ich werde von meinen Lernenden beim Thema NS- Zeit immer gefragt, warum damals niemand was unternommen hat und was ich getan hätte. Schwierige Frage für damals, aber ein Ansporn für Handeln heute. Immer.

 Kein Zeiten, in denen man ruhig in der Wohnung rumwerkeln und dem Frauenbild der Braunen nahe kommen sollte. Mal drüber nachdenken. Mehr fällt mir nach der schlaflosen Nacht nicht ein. Vorwärts!

Sonntag, 24. September 2017

7 Sachen # 29. 17

 Immer wieder Sonntags... 7 Bilder von Sachen, für die ich an diesem Tag meine Hände gebraucht habe. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig. Nach einer Idee von Frau Liebe


1. Getippt: Morgens um 6h in meiner Küche. Ein Review. Was gutes, lautes. Wenn der Körper meint, auch Sonntags um 5h aufstehen zu wollen, dann wird eben in der Küche geheadbangt. Ist noch nicht online. Gleich noch Korrektur lesen, dann aber. Verlinke ich kommenden Samstag.


2. Geklebt: Herbstpflaster über eine beeindruckende Zuchinisuppenkochverletzung. Brandblase deluxe. Ich sollte einfach nicht am Herd stehen. Es führte gestern dazu, dass ich eben diese Brandblase hatte, mich komplett neu einkleiden und die Küche nochmal putzen musste. Merke: Niemals den Pürierstab schräg durch die zu pürierende Suppe rühren...


3. Gepackt: Demokratieutensilien ein. Puh... puh... puh...


4. Gezogen: Drei Teller und einen Kopfkissenbezug aus dem Tauschhaus auf dem Rückweg vom Wählen. Mal sehen, ob das Essen nach heute abend noch schmeckt und wir unseren Kopf noch ruhig zum Schlaf betten können oder so....


5. Gefrühstückt: Zweierlei Käse auf Brötchen an buntem Gemüse. Auf dem Sofa. Das Wochenende stand unter dem Thema "Chilllaxen". Das war dringend notwendig, vor allem wegen der Erkältung. Habe sogar meine Verabredung abgesagt, damit der Kopf sich mal in Ruhe entmatschen kann.


6. Gehangen: Auf dem Sofa rum. Zwischenzeitlich mit filmischer Unterhaltung bei den Dahlien. Der Film war wenig anspruchsvoll, aber muss ja auch mal sein. Hach.


7. Gesortiert: Ein paar Gedanken. Die Sonne luscherte dann doch noch um die Ecke und tat dem Kopf gut. Da habe ich mich für ein paar Seiten gut eingepackt auf den Balkon gesetzt. Und nun noch schnell die kommende Woche sortieren, abwarten und Tee trinken. Hilft ja nix. Mal sehen, ob man heute Abend noch die Entscheidung nach einsamer Insel oder Untergrund treffen muss.

Samstag, 23. September 2017

Samstagskaffee und Netzfunde # 25


 Aufwachen, wachsam sein, aktiv sein. Schon wieder eine Woche rum. Habe nur ich das Gefühl, dass es dieses Jahr mehr Werbung dafür gab, wählen zu gehen, als es Wahlkampf gab? Wichtig ist es wohl. Was soll ich sonst sagen? Die erste Erkältung der Saison machte mir zu schaffen. Aber wie einem Nazi, wollte ich ihr keinen Millimeter überlassen und habe mich tapfer dagegen angestemmt. Heute habe ich ein ganztägiges Date mit meinem Sofa, einem Eimer Suppe und mindestens drei Eimern Tee. Flotter Vierer quasi. Aber morgen müssen alle ihren Arsch vom Sofa hochbekommen bitte. Das Kreuz dann aber bitte an der richtigen Stelle und nicht am rechten Fleck machen. Ist klar, ne?


 Netzfunde? Gab es trotz allem auch. Politische und unpolitische:

 Sprechen wir mal über das Phänomen der "Identitätspolitik". Trifft man ja immer wieder überall an. Vor allem in der linken Szene überfällt mich häufig der Verdacht, dass diese sich damit selbst zerlegt, was als äußerst gefährlich zu bewerten ist. Dieses "Ich find dich Scheiße, weil du hast dieses und jenes gesagt und das diskrimniert dieses und jenes und darum mache ich mit dir jetzt nicht mehr gemeinsame Sache." Das ist mir so zuwider. "Ein pragmatischer Vorschlag gegen die Schnappatmung ließe sich beispielsweise in der von philosophischen Pragmatisten wie Donald Davidson vertretenen Vorstellung eines "Prinzips der wohlwollenden Interpretation" finden. Also die Idee, einem Gegenüber erstens Rationalität, und zweitens nicht zu allererst bösen Willen zu unterstellen." (Zitat ebd.) Ein richtiges und wichtiges Zitat aus einem Artikel, der leider schon wieder so grausam intellent geschrieben ist, dass er vermutlich viele nicht erreichen wird. Aber es ist wichtig das im Hinterkopf zu behalten. Mir fiel dazu ein Zitat von einer der Lila- Podcast- Menschen ein: "Der rechte Weg ist einfach, den sind schon viele gegangen. Links ist schwierig und holperig, denn das hat noch niemand geschafft." (Mal so Gedächtnisprotokoll, weil ich die Stelle und den Podcast so schnell nicht wiederfinde) Natürlich stolpert und fällt man auf dem linken Weg. Aber es hilft dann nicht, die Gefallenen noch zu treten, sondern man muss ihnen aufhelfen, miteinander reden und gemeinsam weitergehen. Macht euch doch einfach mal locker, trinkt nen Tee und esst gemeinsam ein paar Kekse. Und dann geht es gemeinsam weiter. Trotzdem, oder gerade deswegen werde ich sowas von links wählen. So! Puh, ganz schön viel für so einen Netzfund.

 Politik und Modellbau? Im Miniaturwunderland geht das öfter fabelhaft Hand in Hand. Immer wieder zeigen sie Flagge zu Themen, die die Macher berühren. Sie veranstalten Gratisbesuchstage für Menschen mit wenig Geld. In Hamburg geht das dann immer halbgroß durch die Presse. Kurz vor der Wahl haben die betreibenden Brüder ein Video zum Thema "Wählen gehen" produziert. Dafür wurden sie mit viel Hass und Hetze gestraft. Absolut zu unrecht. Schaut das Video, teilt es noch schnell, geht wählen, seid demokratisch, bevor das hier alles in brauner Scheiße versinkt. Beim nächsten Hamburgbesuch geht unbedingt ins Miniaturwunderland. Absolut unterstützenswert dieser Laden. (Und ich habe es immer noch nicht geschafft, da mal hinzugehen....)

 OK KID haben mit "Warten auf den starken Mann" ein gruseliges, passendes Psychogramm in Songform produziert. Könnte auch in einem sozialpädagogischen Lehrbuch zum Thema "Extremismus" stehen. Brrrrrrrr.

 Hochgespannt warten ja auch gefühlt alle auf das neue Album von KETTCAR aus Hamburg. Der Song "Wagenburg" lässt auch mal wieder die ganz große Politmusikvorfreude aufkommen. Vielleicht kommen da noch mehr Songs für die Straße zusammen. Uiuiuiui.

 Und wo wir gerade bei dem Thema zugehöriger Musik sind: SOOKEES "Q1" ist zwar schon älter, aber gut zum dran festklammern, in Zeiten wie diesen.

 Danke an das Kotzende Einhorn für immer wieder Beiträge von Krieg und Freitag. Vor allem die Wochenendtipps. Hoffen wir, dass es nicht ganz so schlimm kommt.

 1915 hätte ich in Zürich niemals Lehrerin sein können. Vermutlich hätte ich 1915 nichtmal Frau sein können.... Wie gut, dass sich die Zeiten ändern. Bitte nicht wieder rückwärts.

  "Das intensive Alleinsein führt oftmals dazu, dass man die vielen Mini-Begegnungen, die unweigerlich im Alltag stattfinden, bewusster wahrnimmt und genießt – etwa den kleinen Plausch beim Bäcker oder das Telefonat mit einem Kunden." (Zitat ebd.) Ein wunderbarer Artikel über das Alleinesein und warum es so verdammt wichtig ist. Ich tue ja gerne mal Dinge alleine und genieße das sehr. Und ich glaube bei mir hat es auch den Genuss von Gesellschaft -jenseits meiner Unmengen von Sozialkontakten auf der Arbeit- erhöht. Morgen gehe ich auch alleine wählen. So.

 Noch ein bisschen was zum Seele streicheln: Ich lese schwedische Blogs. Vor allem aus der Handarbeitssektion, wobei selbst die jungen Bloggerinnen da öfter mal neben all den schönen Dingen Politisches anklingen lassen. Einer meiner liebsten Blogs ist Frederikapåvinden. Da gab es in letzter Zeit fabelhaftes zu sehen. Zum Einen ihre upgecycelte Spulenaufbewahrung. Die baue ich sicherlich nach, wenn meine nicht mehr reicht. Wie das geht, versteht man dank der guten Bebilderung auch ohne Schwedischkenntnisse. Und das Nähetui! Davon habe ich ja auch schon einige gezaubert. Aber dieses dort. Hach!

 Das hier ist einfach nur eine zauberhafte Fotoserie von Hamburger Orten bei Nacht ohne Menschen. Großartig! 


 Bei all dem ist mir ja primär grummelig in der Magengegend im Hinblick darauf, was der Tag morgen bringen wird. Wer auch immer: Lass es nicht Scheiße werden. Geht wählen, macht eure Kreuze an einer vernünftigen, bedachten Stelle. Nicht am rechten Fleck, sondern an der richtigen Stelle eben. Und wenn es ganz schlimm kommt, steckt den Kopf nicht in den Sand, sondern werdet laut. Wenn es nicht schlimm kommt, lehnt euch nicht zurück, sondern werdet laut. Bitte. Es gibt schon Aufrufe zu "Wer schweigt, stimmt zu!" Demos in Köln, Göttingen, Berlin und Hamburg. Laut sein! Hoffentlich auch bei Andrea mehr als nur ich.

Freitag, 22. September 2017

Schwedische Sommerblumen


 Ich bin ja defintiv sowas von noch nicht startklar für den Herbst. Neeneeneenee -bitte hier vehementes Kopfschütteln einfügen-. Da brauche ich noch ein bisschen Sommer. Irgendwie war das doch kalt dieses Jahr. Aber ein paar feine Tage gab es ja doch. Im Smålandurlaub gab es so ein paar Tage. Und wie fabelhaft es da war, Blumen pflücken zu gehen. Das ist viel besser, als in der Stadt in den Blumenladen zu müssen. Da bin ich Hippie. In Schweden habe ich das im Retrohäuschen auch richtig ausgereizt. Lohnte sich ja auch.


 Immer Blumen auf dem Tisch. Einfach so vom Wegesrand. Lupinen in allen Farben, Butterblume, Schafgarbe und irgendwas undefinierbares, pinkes. Und natürlich ein paar Krabbeltiere, die da rauskamen. Natur! Fabelhaft!


 Die Retrovase gab es natürlich auch vor Ort.


 Einfach mal in Erinnerungen schwelgen zum Wochenende. Freutag und Flowerfriday. Auf dass der erste Schnupfen der Saison sich bald wieder verzieht. Gib mir Sonne!!!